Der Volkslauf hat in den vergangenen Jahren im Schnitt rund 350 Läufer auf die Strecke gelockt. Foto: Archiv (avanti)

Die 30. Auflage der Laufveranstaltung steigt am 21. April. Neues Organisationsteam ist weiterhin nicht in Sicht.

Murr - Dass das derzeitige Organisationsteam des Murrer Volkslaufs nach der 30. Auflage am 21. April diesen Jahres aufhören wird, ist bereits seit mehr als einem Jahr bekannt. Seitdem läuft die Suche nach Freiwilligen, die das Zepter bei der Laufveranstaltung in die Hand nehmen möchten. Doch bis heute, zwei Monate vor dem Jubiläumslauf, ist keine Nachfolge in Sicht. Es zeichnet sich damit das Aus für den Volkslauf ab – er geht beim Jubiläum in seine wohl letzte Runde.

„Mir fehlt der Glaube, dass sich noch etwas tut“, sagt Uwe Funk, Volkslauf-Organisationschef beim SGV Murr, auf Nachfrage. Zumindest ein Mitglied der Karateabteilung des Vereins wird in diesem Jahr bei der Durchführung der Veranstaltung reinschnuppern. „Das ist super, die Karateabteilung hat ihr Soll damit auch erfüllt. Alleine wird er das dann aber kaum schaffen können“, sagt Uwe Funk. Aus den übrigen Abteilungen Fußball, Leichtathletik, Gesang oder Turnen, das den Lauf in den ersten 25 Jahren organisiert hatte, habe es keine Rückmeldungen gegeben. Eine Frist vom Gesamtverein hierfür war just am vergangenen Wochenende abgelaufen, wie Uwe Funk berichtet.

Der Organisationschef schließt aus, dass er und sein Team sich überreden lassen würden, den Volkslauf auch nach dem Jubiläumslauf im April weiter auf die Beine stellen. „Wir möchten bei unserem Entschluss bleiben“, sagt Uwe Funk. Er könne sich zwar vorstellen, dass es einmal wieder eine Laufveranstaltung geben wird („Etwas mit weniger Aufwand, da gibt es aber noch nichts Konkretes“), in den kommenden ein, zwei Jahren wird in dieser Richtung aber nichts passieren.

Der Grund: Vier der sechs Organisatoren sind Mitglieder der Leichtathletikabteilung, in der die Ausrichtung von gleich mehreren Wettkämpfen ansteht. „Hier möchten wir unsere Kraft voll einbringen“, sagt Abteilungsleiter Uwe Funk. So findet am 25. März wieder ein landesoffener Werfertag mit den Disziplinen Diskuswurf, Kugelstoßen und Speerwurf statt. Darüber hinaus ist für den 16. Juni ein Senioren-Teamwettkampf für Leichtathleten der Altersklassen 30 bis 70 aus den badischen und württembergischen Verbandsgebieten angesetzt. Und ebenfalls im Juni gehen in Murr erneut die Kreismeisterschaften im Hürdenlauf, Stabhochsprung und Diskuswurf über die Bühne. Die zuletzt beim SGV  Murr stattgefundenen Kreismeisterschaften in der Kinderleichtathletik wurden diesmal an einen anderen Verein vergeben.

Für kommendes Jahr kündigt sich außerdem ein weiteres Highlight an: „Wir möchten gerne die Deutschen Meisterschaften der Transplantierten ausrichten“, sagt Uwe Funk, der erst im vergangenen Frühjahr seine Tochter Alexandra bei der Transplantierten-Weltmeisterschaft in Spanien angefeuert hatte (wir berichteten). Die Meisterschaften umfassen nicht nur Leichtathletik, sondern unter anderem auch Schwimmen und Radfahren.

Dass es den Volkslauf dann noch geben wird, ist unwahrscheinlich. „Man kann dem Lauf natürlich nachweinen. Wenn aber auch nicht der ganze Verein dahinter steht, ist das eben so. Wir sind da recht schmerzlos und möchten auch nichts erzwingen“, meint Uwe Funk. Rund 350 bis 400 Teilnehmer hatten sich in den vergangenen Jahren im Schnitt beim Volkslauf auf die Strecke begeben, etwa 100 Helfer aus den Abteilungen waren Jahr für Jahr im Einsatz. Auch diesmal sind der Halb- und Viertelmarathon im Repertoire, dazu Läufe über 5,2 Kilometer sowie für Schüler über 2000, 1000 und 450 Meter. Bekannt ist der Volkslauf für seine hügelige Strecke zwischen Murr, Pleidelsheim und Höpfigheim. „Für den diesjährigen Lauf ist soweit alles im Fluss“, so Funk. Läufer können sich bereits anmelden – um dann beim wohl letzten Volkslauf mit von der Partie zu sein.