Das Kleeblattheim soll auf der Wiese zum Parkplatz hin erweitert werden. Foto: Frank Wittmer

Dem Gemeinderat werden zwei Entwürfe vorgestellt: ein moderater Umbau und eine große Lösung.

Murr - Wie in vielen anderen Gemeinden steht auch in Murr die Auflösung von bald nicht mehr zulässigen Doppelzimmern in Seniorenheimen an. Man habe zwar nur vier Doppelzimmer im Kleeblattheim, so der Murrer Bürgermeister Torsten Bartzsch auf Nachfrage. Aber klar sei: Es muss was geschehen, wenn man die Heimbauverordnung des Landes erfüllen will. Der Umbau der vier Doppelzimmer, die an den jeweiligen Enden der Zimmerzeilen liegen, wäre mit vergleichsweise geringem Aufwand zu machen, würde bei der Anzahl der Pflegeplätze aber keine Erhöhung bringen. „Wir würden nur einen Ausgleich schaffen. Mit unseren insgesamt 25 Pflegeplätzen sind wir an der untersten Grenze dessen, was wirtschaftlich sinnvoll ist“, erklärt Bartzsch. Zudem sage der Kreispflegeplan für Murr ein Defizit an Pflegeplätzen voraus. Und auch für die derzeit 22 betreuten Wohnungen besteht eine rege Nachfrage.

Also werden die Architekten dem Gemeinderat bei seiner nächsten Sitzung am 17. April auch eine große Lösung mit Erweiterung des Kleeblattheims vorstellen. Mit 45 neuen Pflegeplätzen und 30 zusätzlichen Seniorenwohnungen würde sich die Kapazität bei den Pflegeplätzen nahezu verdreifachen, bei den Seniorenwohnungen mehr als verdoppeln. „Das würde bedeuten, dass wir richtig groß bauen“, sagt Bartzsch dazu. Der Alt-Schultes Manfred Hollenbach, Vorsitzender des Kleeblatt-Fördervereins, würde sich über die zeitnahe Erweiterung freuen. „Es ist ja allgemein bekannt, dass es einen Bedarf an Pflegeplätzen gibt, und es macht Sinn, bestehende Häuser zu erweitern.“

Bauherr wäre die Kleeblatt Pflegeheime gGmbH. Ziel sind kleine, familiäre Häuser, Kleinstpflegeheime und Wohngruppen, von denen es im Landkreis 26 Pflegeheime und zwei Tagespflegeeinrichtungen gibt. Träger sind der Landkreis oder die jeweiligen Städte und Gemeinden.

Auch in Murr ist die Gemeinde als Gesellschafter beim Neubau im Kleeblatt mit im Boot. „Wir würden das Grundstück zu Verfügung stellen und uns mit 30 Prozent der Kosten beteiligen“, so Torsten Bartzsch. Die Pflegeplätze wären wie im jetzigen Bau im Erdgeschoss angesiedelt. Obendrauf sollen ebenfalls wie bisher schon noch zwei Stockwerke für auf Wunsch betreute Seniorenwohnungen. „Dafür wollen wir die Bietigheimer Wohnbau gewinnen, die in diesem Bereich schon große Erfahrung hat“, stellt der Murrer Bürgermeister fest.

In Höhe und Bauweise werde man sich an dem Bestandsgebäude orientieren, so dass Neu- und „Altbau“ wie aus einem Guss wirken werden. Über die Kosten könne man im Moment noch wenig sagen, so Torsten Bartzsch auf Nachfrage. Im aktuellen Haushalt steht aber schon eine Rate für die Planung bereit. „Den Rest werden wir dann in den nächsten Jahren finanzieren.“ Man könne aber schon sicher sein, dass der Anbau an das Kleeblatt-Pflegeheim auf jeden Fall ein „Millionenprojekt“ sein wird. „Baubeginn wird frühestens im Jahr 2019 sein.“

Wegfallen wird dann nicht nur die Wiese vor dem jetzigen Kleeblattheim, sondern möglicherweise auch der kleine Parkplatz an der Hindenburgstraße, der zwar recht eng ist, aber trotzdem gerne genutzt wird.