Die einzelnen Stationen haben jeweils einen musikalischen Hintergrund gehabt. Die Experten sind sich einig: Die Überalterung in den Chören ist ein Problem. Foto: Johannes Pfeffer

Die Chorjugend des Schwäbischen Chorverbandes hat sich am Samstag in der Gemeindehalle getroffen – es wurde gesungen, gespielt und getagt. Darüber hinaus ist auch über die Zukunft von Chören und Gesangsvereinen gesprochen worden.

Murr - Singen verbindet, bewegt und berührt – das ist das Motto des Schwäbischen Chorverbandes (SCV). An diesem Samstag in Murr sollte es aber nicht um die Großen gehen. Alle zwei Jahre tagt die Schwäbische Chorjugend im großen Stile. Eingeladen sind Mitgliedsvereine und Jugend- sowie Kinderchöre samt jungen Sängern und erwachsenen Zuständigen und Betreuern. Das Ambiente wird immer neu entschieden. Zum 15. Chorjugendtag lud Murr in seine Gemeindehalle ein. Der Fokus bei den Treffen liegt dabei natürlich auf den Kindern und Jugendlichen.

Zu diesem Zweck eröffnet die Gesangsklasse Fünf vom Friedrich-Schiller-Gymnasium die Veranstaltung begleitet vom Musiklehrer, Wolfgang Jauch. ,,Singen macht Spaß, Singen tut gut”, treffen die kleinen Sänger den Kern des Chorverbandes. Nach der musikalischen Einleitung ergreift Johannes Pfeffer, der Vorsitzende der Chorjugend, das Wort. ,,Wir wollen heute mal ein Experiment wagen”, sagt Pfeffer und deutet damit auf die Chorjugend-Challenge hin, die für den Vormittag geplant ist. An acht Stationen soll musikalisch und gestalterisch zusammen gearbeitet werden. Vor allem das Gemeinschaftgefühl und die Teamarbeit sollen gestärkt werden. An einer Station zum Beispiel wird im ,,Wer wird Millionär”-Stil den Teilnehmern das Aus - und Fortbildungsprogramm des Verbandes spielerisch näher gebracht. Bei einer anderen Challenge sind sportliche Fähigkeiten gefragt. Die meisten der actionreichen und impulsiven Spiele sind musiknah. Beim Geräusche raten wird das Gehör gezielt geschult. ,,Ich packe meinen Rhythmuskoffer” verbessert das eigene Rhythmusgefühl.

,,Es ist für jeden was dabei”, sagt Lea Winkler, die den etwas anderen Vormittag organisiert hat. Sie ist studierte Spielepädagogin und ist extra aus München angereist, um die Chorjugend zu unterstützen. Wenn die neue aktivere Umgestaltung bei den Gästen gut ankommt, soll es in der Art weiter geführt werden.

Bevor es aber an die Challenge geht, hat auch der Bürgermeister noch etwas zu sagen. Torsten Bartzsch freut sich, die schwäbische Chorjugend seiner Gemeinde begrüßen zu dürfen. ,,Von aktiven Chören profitiert das Gemeinwesen sehr. Konzerte bereichern das Gemeindeleben ungemein”, betont der Schultes. Leider gehe die Zahl aktiver Mitglieder vor allem bei den Jugendlichen zurück. Er hofft, dass wieder mehr ermutigt werden, im Chor zu singen. Da kann Jörg Schmidt, der Präsident des SCV, nur zustimmen. ,,Unsere Chorjugend ist ein wichtiger Bestandteil des Verbandes. Sie sorgt mit immer neuen Anregungen dafür, dass wir nicht einrosten”, erzählt Schmidt. Als Chef des SGV möchte er mit seinem Team die besten Rahmenbedingungen schaffen, sodass sich die Jugendlichen wohlfühlen und mit Stolz sagen können: ,,Ich singe in einem Chor”. Der Meinung ist auch der dritte Redner im Bunde. Holger Frank Heimsch, Musikdirektor der Chorjugend, vertritt an diesem Tag die Regionalvorsitzende Karine Bell. Auch er spürt die Überalterung in den Chören und hofft auf mehr junge Sänger. Am Nachmittag hat der formale Teil stattgefunden, bei dem Probleme angesprochen werden konnten und Organisatorisches geklärt wurde. Bis dahin ging es fleißig an den einzelnen, musikalischen Stationen zu.