Das Murrer Unternehmen hat im Februar Insolvenz angemeldet und wird jetzt weitergeführt. Foto: Archiv (avanti)

58 Arbeitsplätze sowie der Standort in Murr bleiben erhalten.

Murr - Die Zukunft des Leichtbauspezialisten UBC ist gesichert“, vermeldet der Insolvenzverwalter Holger Leichtle von der Kanzlei Schulze & Braun am Dienstag in einer Pressemitteilung. Er hat mit der UBC Composites GmbH einen Investor gefunden, der den operativen Geschäftsbetrieb zum 1. Februar 2019 übernimmt. 58 Arbeitsplätze sowie der Standort Murr bleiben erhalten: „Ich freue mich, dass die UBC als Unternehmen weitergeführt wird. Das ist ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis dieses Verfahrens“, sagt Holger Leichtle.

Bereits im Mai 2017 hatte das Unternehmen aus Murr in seinem Geschäftsbericht von einer „Liquiditätslücke“ geschrieben, am 9. Februar dieses Jahres wurde der Antrag auf Insolvenz gestellt. Holger Leichtle, Fachanwalt für Insolvenzrecht, wurde vom Amtsgericht Heilbronn zum Insolvenzverwalter bestimmt.

Leichtle hatte bereits Ende Mai recht gute Nachrichten zu verkünden: Das Interesse an einer Übernahme des insolventen Betriebs war groß und 21 Angebote waren eingegangen. Dass es so viele waren, führte Schulze & Braun-Kanzleisprecher Ingo Schorlemmer auf den „sehr lukrativen“ Markt zurück. Was UBC anbiete, sei absoluter High-Tech-Bereich.

Nun hat man mit der UBC Composites einen Investor gefunden, der offenbar passt. Hinter der GmbH stehen die Eigentümer der Industrieholding Operando Partners GmbH – ein Finanzinvestor – und zwei Familienunternehmen aus dem deutschen Mittelstand, deren Namen noch nicht genannt werden sollen, wie Schorlemmer auf Nachfrage mitteilt. „Ich gehe aber davon aus, dass sie sich noch outen werden“, so der Sprecher von Schulze & Braun. Die UBC Composites GmbH will auf jeden Fall Stabilität in der Führung und im Produktportfolio erreichen. Geschäftsführer Christian Breuer: „Es gilt, im Rahmen eines langfristigen Engagements die Stärken des Unternehmens auszubauen, um Kunden komplexe Leichtbaukonstruktionen vorrangig in den Segmenten Automotive, Motorsport und Aerospace anzubieten.“

Das alles soll am Standort in Murr mit 58 Mitarbeitern passieren. Weitere rund 60 Kollegen am Standort Freiberg stehen auf der Straße. Hier wurden bislang Projekte im Kleinserienbereich umgesetzt. Die vorhandenen Aufträge werden in enger Abstimmung mit dem Kunden Porsche bis Ende Januar 2019 fertig produziert, danach wird der Standort geschlossen. „Das ist mit Porsche auch genau so abgestimmt“, erklärt Ingo Schorlemmer.

Der Murrer Bürgermeister Torsten Bartzsch freut sich, dass UBC in Murr bleibt. „Wenn die Firma in neuer Konstellation sicher in Murr erhalten bleibt, ist das natürlich positiv“, so Bartzsch. „Es ist gut, dass es weitergeht und dass die Arbeitsplätze hier erhalten bleiben.“ Seitens der Auffanggesellschaft sei kein weiterer Abbau geplant, bestätigt Schorlemmer.