Was das Kennzeichen bedeutet? MZ wie Marbacher Zeitung oder Murr – Zsobok? Egal, denn am Wichtigsten ist: Die Vorstände Michael Gassner, Wolfgang Horlacher, Siegfried Lindenlaub, der Zsoboker Ortsvorsteher Istvan Gal, Gunhild Lindenlaub, Steffen Ringer, Günther Burk, der stellvertretende Erdmannhäuser Bürgermeister Franz Pilhartz, der Murrer Schultes Torsten Bartzsch, Simone Wuff von Mercedes und MZ-Anzeigenleiter Uli Eitel (von links) freuen sich über den Neuerwerb, mit dem viel Gutes getan werden soll. Foto: Dominik Thewes

Der Förderverein Kinderheim Zsobok hat dank vieler Spender einen neuen Sprinter kaufen können.

Murr - „Es ist schon ein kleines Wunder, wie viel an Geld zusammengekommen ist“, sagte Michael Gassner vom Förderverein Kinderheim Zsobok, als er am Donnerstagabend die vielen Gäste auf dem Vereinsgelände in Murr begrüßte. Vor der Tür stand der Anlass des Festes: Ein nagelneuer Mercedes-Sprinter, mit dem die 1360 Kilometer lange Strecke zwischen Murr und der Gemeinde Zsobok in Rumänien von nun an sicherer, komfortabler und ohne das Risiko eines Liegenbleibens auf der Strecke bewältigt werden kann.

Vor etwa zwei Jahren hat die Marbacher Zeitung die Spendenaktion „Unser Auto für Zsobok“ gestartet. Der Vereinstransporter, der bisher die Fahrten auf den zum Teil miserablen Straßen bewältigt und samt Anhänger unzählige Weihnachtspäckchen für die Kinder, aber auch Hilfsgüter, Maschinen, Lebensmittel und Einrichtungsgegenstände transportiert hat, war in die Jahre gekommen. Unterstützung war dringend nötig, um die „Hilfe zur Selbsthilfe“, wie der Vorsitzende Günther Burk den Vereinszweck umreißt, auch weiterhin fortführen zu können. Und die Bevölkerung aus Murr, Erdmannhausen und Freiberg hat bereitwillig geholfen. Mit vielen kleinen und einigen großen Spenden von insgesamt etwa 500 Spendern wurden sage und schreibe 35 000 Euro gesammelt. Da auch Mercedes dem Förderverein sehr entgegenkam, konnte nun sogar ein neues Fahrzeug erstanden werden. Ein gebrauchtes, das die speziellen Anforderungen hinsichtlich Anhängerlast und Getriebe erfüllt hätte, war nicht zu haben.

Am Mittwoch hat der Verein den Transporter bekommen, schon am Freitagabend ging es zum ersten Mal auf große Fahrt. Zwölf Meter Einbauschränke für die Schule und das Kinderheim wurden nach Zsobok transportiert. Dazwischen musste noch auf die Schnelle eine grüne Versicherungskarte organisiert werden, was dank des guten Netzwerks, über das der seit 27 Jahren aktive Verein verfügt, ebenfalls möglich wurde.

Murrs Bürgermeister Torsten Bartzsch betonte: „Dieses Fahrzeug ist auch ein Hilfsmittel für weitere Begegnungen – darauf freuen wir uns.“ Auf den Wurf einer Flasche, wie er bei einer Schiffstaufe üblich ist, verzichtete er vorsichtshalber. Franz Pilhartz, der Erdmannhausens Bürgermeisterin Birgit Hannemann vertrat, stellte fest: „Das ist mitten im Sommer ein Gefühl wie Weihnachten!“ Stichwort Weihnachten: MZ-Anzeigenleiter Uli Eitel freute sich darüber, dass man auch mit dem Verkauf von durch die Bäckerei Hofmann gespendeten Christstollen auf dem Marbacher Weihnachtsmarkt einen Teil zur Finanzierung habe beitragen können.

Murrs evangelischer Pfarrer Daniel Renz schickte das Fahrzeug mit einem irischen Segensspruch auf die Reise: „Möge die Straße uns zusammenführen.“ Und Christian Prang vom CVJM, der alljährlich mit dem Erlös aus der Papiersammlung ein Ferienlager in Zsobok ausrichtet, übergab das erste Gepäckstück für den Transporter an Zsoboks Ortsvorsteher Istvan Gál: eine Gitarre, mit der der dortige Pfarrer mit den Kindern singen und musizieren kann.