Murrs Torjäger Mario Garcia hat mit seinem Treffer zum 3:1 für die Entscheidung gesorgt. Foto: avanti


B-Ligist erlebt einen Fußballabend nach Maß und zieht gegen den TSV Heimsheim ins Pokal-Halbfinale ein.

Murr -

Zum Pokalschreck mausert sich in dieser Spielzeit der Fußball-B-Ligist SGV Murr II. Nachdem die Mannschaft, die eigentlich der ersten Elf des Vereins entspricht, im Verlauf des Bezirkspokal mit dem TSV Affalterbach bereits einen A1-Ligisten aus dem Wettbewerb geworfen hatte, musste am Donnerstagabend auch der A2-Ligist TSV Heimsheim die Segel streichen. Mit 3:1 (1:1) setzte sich der SGV auf seinem Kunstrasenfeld gegen das Team aus dem Enzkreis durch und steht nun im Halbfinale.

Die Zuschauer waren Zeugen einer Partie auf Augenhöhe mit wenigen, dafür hochkarätigen Tormöglichkeiten sowie umkämpften Zweikämpfen. Den Hausherren aus Murr spielte die frühe 1:0-Führung in die Karten: Bereits in der vierten Minute unterlief dem Heimsheimer Bojan Pejic nach einer Hereingabe von Daniel Lischka ein Eigentor. Lischka war es auch, der den Ball kurz darauf aus 18 Metern an den Pfosten schoss. „Wir haben gut begonnen, dann aber den Fehler gemacht, die Führung nur verwalten zu wollen“, sagt Murrs Trainer Marcus Ziegler. Groß war sein Ärger über einen knapp außerhalb des Strafraums verursachten Freistoß. „Solche Situationen wollten wir unbedingt vermeiden.“ Er wusste warum: Kapitän Heiko Krannich traf just mit einem Linksschuss in den Torwinkel zum Ausgleich (27.). Zuvor hatte Torhüter Fabian Krauß bereits in höchster Not gegen Vincenzo Carpanzano gerettet.

In den Spielminuten rund um die Halbzeitpause war Heimsheim tonangebend, die größte Chance aber hatte der Murrer Michael Winkle, der aus kurzer Distanz die Unterlatte traf (52.). Und gerade als der Gast den Druck nochmals erhöht hatte, gelang dem SGV die 2:1-Führung: Nach einer Flanke von David Werner musste Winkle den Ball nur über die Torlinie schieben (72.). Für die Entscheidung sorgte zwölf Minuten später SGV-Torjäger Mario Garcia, der allein auf Heimsheims Keeper zulief und überlegt einschoss.

„Besonders freut mich, dass wir in der Schlussphase nicht weggebrochen sind. Das zeigt, dass wir auch konditionell gut dabei sind“, meint Marcus Ziegler. Gerade die Mischung im Heimsheimer Kader aus guten Einzelspielern und erfahrenen Haudegen habe es seiner Mannschaft nicht leicht gemacht. „Die waren sehr gut organisiert.“

Lobende Worte für den Gegner findet nach Abpfiff auch Heimsheims Trainer Uli Huber. „Das 3:1 geht absolut in Ordnung. Ich muss sagen, dass mich die Murrer überrascht haben. Sie sind sehr robust und zweikampfstark, haben schnelle Spitzen. Meine Spieler waren im ersten Durchgang beeindruckt und wussten gar nicht, was sie tun sollten.“ Die Spielstärke des SGV schätze er wie die eines Teams ein, „das in der A-Liga oben mitspielen würde. Für mich ist das absolut kein B-Ligist.“ Seine Mannschaft sei dem 2:1 zwar lange Zeit näher gewesen, habe nach der Murrer Führung hinten aber öffnen müssen. „Wir haben wie so oft in der Liga nur phasenweise unser Potenzial angedeutet. Daran müssen wir arbeiten“, klagt Huber, der in der kommenden Saison den Aufstieg in die Bezirksliga als Ziel ausgesprochen hat. Kleinere Brötchen muss da der SGV Murr backen. Bezirksliga-Luft darf dieser dennoch schnuppern: Im Pokal-Halbfinale warten entweder der FSV 08 Bissingen II, der TV Pflugfelden oder der GSV Pleidelsheim – allesamt Bezirksligisten. SGV Murr:
F. Krauß – Ulmer, Schubert, Rapp, Werner – Schlimgen, C. Krauß, Herdlitschke (66. Dettling) – Winkle, Garcia (80. Kucher), Lischka (58. Weiß).