SGV-Stürmer Michael Winkle (rechts) hat durch den jungen Foto: Archiv (avanti)

Trainer Björn Kugler sieht die Hinrunde von Fußball-A-Ligist SGV Murr „unter dem Strich positiv“.

Murr - Höhen und Tiefen kennzeichneten in den Augen von Coach Björn Kugler die Hinrunde des SGV  Murr in der Fußball-Kreisliga A1 Enz-Murr. Vor allem „auswärts auf kleinen Plätzen“ habe sein als sehr passabler Tabellenfünfter überwinterndes junges Team noch Schwächen. Nichtsdestotrotz beurteilt Kugler, der nach zuvor vielen Jahren bei der SVG Kirchberg im vergangenen Sommer die Murrer übernahm, den bisherigen Saisonverlauf als „unter dem Strich positiv“. Zwar spricht er im Rückblick auf die ersten 16 Spiele, in denen seine Mannschaft 27 Punkte einfuhr, von eben jenen Höhen und Tiefen, und urteilt, man habe „kaum einmal den Mittelweg gefunden“. Andererseits attestiert der mit den Dingen stets betont kritisch ins Gericht gehende Trainer seinen Spielern, dass sie die Aufgaben auf dem Platz in der Regel „spielerisch lösen wollen“.

Genau darin liegt jedoch für ihn auch bisweilen das Problem. „Gegen die Topteams, die ebenfalls Fußball spielen wollen, haben wir meist starke Leistungen gezeigt“, holt er aus und verweist beispielsweise auf die zwei souveränen Derbysiege gegen den GSV Pleidelsheim oder das aus Murrer Sicht äußerst unglückliche 3:3-Remis gegen Ligaprimus SV Pattonville (Kugler: „Das Spiel müssen wir gewinnen. Da kann es keine zwei Meinungen geben.“). Anders sieht es jedoch aus, wenn der SGV bei einem auf dem Papier schwächeren Team zu Gast ist, zumal wenn sich dieses in der Defensive verschanzt, auf schnelles Umschalten und Konter setzt, sowie zudem noch auf einem kleinen Platz gespielt wird. „Dann bekommen wir Probleme mit unserem spielerischen Ansatz. Die Mannschaft muss lernen, in solchen Fällen mehr mit dem Kopf zu arbeiten. Da muss man auch einmal lange Bälle schlagen, die Situation annehmen und den eigenen fußballerischen Anspruch herunterschrauben“, erklärt Kugler. Auf die Problematik reagiert er inzwischen sogar mit der Wahl des Spielsystems. Tritt man auf einem jener ungeliebten kleinen Plätze an, wechselt man von der 5-4-1-Grundformation, die sich beim SGV etabliert hat und im Offensivspiel dann im Idealfall zu einer 3-4-3-Anordnung wird, inzwischen gerne auf ein System mit Viererkette. Zwar habe sein Team mit dieser Verteidigungsvariante weniger Sicherheit, doch sorge das Aufstellen von „vier Innenverteidigern“, die in erster Linie defensiv denken, gegen konternde Gegner für mehr Absicherung.

Nichtsdestotrotz konnten fast alleSGV-Akteure den Coach in der Hinserie überzeugen: „Ich habe großes Vertrauen in unseren gesamten Kader gewonnen“, sagt er mit Nachdruck, denn vor allem in der Defensive musste man wegen vieler Ausfälle immer wieder durchwechseln. In vorderen Gefilden habe man ohnehin „sehr talentierte Spieler“. Stoßstürmer Marcel Weiß, sowie das zumeist hinter ihm agierende Trio Tim Gassmann, Michael Winkle und Christian Krauß sind hier in erster Linie zu nennen. Krauß ist auch mit bislang zehn Treffern bester Torschütze, und dies, obwohl er zu Saisonbeginn zunächst unter eklatanter Ladehemmung litt. Konkurrenz hat aber vor allem Winkle inzwischen mit dem jungen Luca Müller bekommen. „Herausragend“, habe dieser in den letzten beiden Spielen vor der Winterpause agiert, lobt Kugler.

Personell hat sich im Winter beim SGV kaum etwas getan. Nachrichtenwert hat hier lediglich, dass Leonardo Silva in der Rückserie in der SGV-Zweiten spielen wird und Niklas Schlimgen ab März wegen eines Praktikums länger fehlt. „Ein herber Verlust“, urteilt Kugler mit Blick auf Schlimgens Fähigkeiten. Jedoch spielte dieser verletzungsbedingt schon in der Hinrunde kaum eine Rolle.

Somit dürften zum Auftakt, der am 4. März mit dem Nachholspiel bei der SGM Hochberg/Hochdorf ansteht, weitgehend die üblichen Verdächtigen auflaufen. Der zweite Platz und das Erreichen der Aufstiegsrelegation, tabellarisch für die Murrer nach Lage der Dinge absolut im Bereich des Machbaren, ist für Kugler dabei jedoch kein wirkliches Ziel. „Der Aufstieg käme für unser junges Team noch zu früh. Für uns geht es darum, möglichst lange vorne mitzuspielen und die Saison spannend zu halten“, gibt er stattdessen vor.