Wie bereits vor zwei Jahren, müssen die Sportler wohl wieder mit widrigen Bedingungen zurechtkommen. Foto: Archiv (avanti)

Es wird wieder dreckig: Am Samstag um 13.30 Uhr startet am Sportplatz in Murr das traditionelle Dirty Race.

Murr - Für die einen Teilnehmer ist es ein erster ernstzunehmender Härtetest vor der neuen Saison. Für die anderen schlicht eine Gaudi unter extremen Bedingungen. Wie man das Dirty Race auch nimmt – eine außergewöhnliche Veranstaltungen ist es allemal. Am Samstag von 13.30 Uhr an geht das Duathlon-Rennen in Murr in seine Neuauflage. Fünf Kilometer laufen, 15 Kilometer mit dem Mountainbike fahren und noch einmal vier Kilometer laufen – und das bei voraussichtlich eisigen Temperaturen.

„Es gab ein paar besorgte Nachfragen von Teilnehmern, ob bei diesem Wetter gefahren werden kann. Wir haben die Strecke aber wieder gemeinsam mit dem Bauhof in Murr präpariert, sodass es keine vereisten Flächen geben und das kein Problem mehr darstellen wird“, sagt Organisator Achim Seiter. Zuletzt hatte sich vor zwei Jahren gezeigt, dass das Rennen auch bei diesen Bedingungen gut über die Bühne gehen kann. Damals wühlten sich die Teilnehmer auf der Strecke entlang der Murr und über die umliegenden Hügel ebenfalls durch tiefen Schnee, der sogar erst am Vortag gefallen war. „Der Sicherheitsaspekt ist natürlich wichtig. Wir hoffen jetzt, dass es nicht viel wärmer wird. Denn bei diesen Temperaturen ist der Boden etwas härter, worauf man sich gut einstellen kann, indem weniger Luft in den Reifen kommt“, so Seiter. Erfreulich sei das niedrige Regenrisiko.

Und: Die besonderen Rahmenbedingungen sind es ja gerade, die das Dirty Race von der Masse anderer Rennen abhebt. Bei Duathleten kommt das gut an, was die Zahl der Voranmeldungen verdeutlicht. Nahezu 300 Sportler werden sich am Samstag auf die Strecke begeben, der Großteil in der Einzelwertung, in der aber „noch Luft nach oben sei“, meint Achim Seiter. Denn immer mehr Teilnehmer entscheiden sich dazu, im Duo als Staffel an den Start zu gehen. Dabei begibt sich der eine auf die Laufstrecke, der andere steigt aufs Rad. „Mit 37 Anmeldungen haben wir hier einen neuen Rekord erreicht“, sagt Achim Seiter sichtlich erfreut. Insgesamt sei man mit der Teilnehmerzahl nah an der Grenze, die logistisch machbar ist. „Wenn man bedenkt, dass mehr als 200 Personen gleichzeitig starten, ist das schon eine ganze Menge.“

Als einen Favoriten auf den Sieg macht der Organisator Philip Nothof vom Team Speedlifecrew aus, der für die Neckarsulmer Sport-Union in der Triathlon-Bundesliga startet. Auch Malte Plappert vom TriTeam Heuchelberg dürfte sich berechtigte Chancen ausrechnen. Zumindest steht fest: Es wird einen neuen Sieger geben, denn die Gewinner der vergangenen Jahre – Andreas Böcherer, Felix Schumann und Sebastian Kienle – sind nicht dabei. „Wir lassen uns überraschen, wer am Ende gewinnt“, meint Achim Seiter. Nicht einzuschätzen vermag er die Chancen von Lokalmatador Björn Laibacher vom gastgebenden Team Silla Hopp, der im Oktober den Ironman auf Hawaii absolvierte. „Danach hat er es ja erstmal ruhig angehen lassen, was nach einem solchen Wettkampf auch richtig ist. Ich weiß deshalb nicht, in welchem Zustand er sich gerade befindet“, so Achim Seiter.

Ein Höhepunkt in der Staffel sind die Starts von Simon Gänger, einem der besten deutschen Paratriathleten, sowie von Stefan Lösler, der bei den Paralympics in Rio angetreten war. Bemerkenswert, so Seiter, sei auch der Staffel-Start von Marten Wahl und Ralf Himmelsbach, die im Team help-much e.V. für einen guten Zweck antreten.

Erfreut ist der Organisator darüber, dass sich immer mehr Frauen der Herausforderung stellen. „Es gab Zeiten, da wurde wegen der Altersklassen fast jede Teilnehmerin ausgezeichnet. Das hat sich geändert“, sagt Achim Seiter in Anbetracht der rund zwei Dutzend Teilnehmerinnen. Favoritinnen dürften Katharina Wolff vom TriTeam Heuchelberg und Laura Zimmermann vom SV Würzburg sein. An den Start geht auch Martina Höllige, mehrmalige Gewinnerin des mz3athlon und amtierende Siegerin beim Cobble Hoppel. Dirty-Race-Titelverteidigerin Annette Rathmann (Radsport Rhein Neckar) hatte sich angemeldet. Sie muss wegen einer Erkältung jedoch passen.