Die neuen Pläne für den Umbau sagen dem Gemeinderat zu. Foto: Oliver von Schaewen

Nach Kritik in der vorigen Sitzung ist der Gemeinderat diesmal mit der Planung einverstanden.

Murr - Hand und Fuß hat aus Sicht der Murrer Gemeinderäte jetzt die Planung für die Aussegnungshalle auf dem alten Friedhof. Einstimmig erteilten die Räte am Dienstag ihr Einvernehmen. Dagegen hatte es noch in der Dezember-Sitzung deutliche Kritik gegeben. Damals monierten die Bürgervertreter, dass die geplante Erweiterung der Halle nicht genügend Komfort für die Gäste biete. Ein komplett geschlossenes Gebäude und eine Heizung standen auf der Wunschliste, damit nicht gefroren werden muss.

Nachgearbeitet hat deshalb das beauftragte Büro Ludwig + Ulmer aus Murr. Der Architekt Peter Ludwig behält den Grundriss bei und will das Gebäude mit festen, bodentiefen Glaselementen schließen. Geschlossen wird ebenfalls der Torbogen auf der Ostseite. „Der Eingang liegt auf der Südseite – dort soll auch der Sarg heraustransportiert werden“, erklärte Ludwig in der Sitzung. Barrierefrei gelangten die Gäste durch eine Glastüre in die Halle. Dafür werde das vorgelagerte Gelände angepasst, heißt es in der Sitzungsvorlage.

Das Problem der Heizung löst Peter Ludwig elektrisch. „Ein Gasanschluss ist nicht möglich“, berichtete er. Man müsse mit mobilen Heizstrahlern für Wärme sorgen. „Eine Heizung einzubauen, würde den Kostenrahmen bei Weitem sprengen.“ Da das Gebäude geschlossen sei, müsse auch eine Lüftung eingebaut werden. Schutz vor Hitze und Sonnenstrahlen im Sommer bietet eine elektrische Jalousie an den Fenstern der Südseite.

Der Plus an Komfort – unter anderem ist eine einzelne geschlechterübergreifende und barrierefreie Toilette vorgesehen – hat seinen Preis. Die Kosten steigen von ursprünglich 200 000 auf 242 00 Euro, teilte der Bürgermeister Torsten Bartzsch den Räten mit. Der Baubeginn könnte im Sommer erfolgen, nachdem die Gewerke mit beschränkten Ausschreibungen vergeben worden seien. Die reine Bauzeit setzt Bartzsch mit etwa drei Monaten an.

Vonseiten des Gemeinderats äußerte sich Gunter Eberhardt (CDU) „sehr zufrieden“ über die Planung, die jetzt auch die Möglichkeit zu heizen beinhalte. „Das Gebäude mit der Verglasung fügt sich sehr gut in die Umgebung ein“, lobte Eberhardt.

An das Lob schloss sich Liane Sinn (Freie Wähler) an – auch sie hatte sich im Dezember für eine verbesserte Planung stark gemacht und sieht das Gebäude jetzt für die Aufgabe gerüstet.

Abschließend wies der Bürgermeister noch einmal auf die Barrierefreiheit als großen Gewinn der Planung hin. „Es gibt keine Treppe“, sagte er. Das habe auch den Vorteil, dass die Bestuhlung optimiert werden könne. Insgesamt finden rund 100 Gäste in der Halle Platz. Mehr Plätze seien laut Peter Ludwig „nicht drin“, zumal die Planer in der Mitte zwei Meter und an den Rändern der Sitzreihen rund 1,50 Meter Platz lassen müssten.