Der Burger King in Murr ist seit November 2017 in Betrieb. Foto: Archiv (KS-Images.de)

Das Landratsamt fordert Burger King auf, einen höheren Abzugskamin zu errichten. Das Unternehmen sieht die Auflagen mit einem Abluftsystem als erfüllt an.

Murr - Mit wachem Auge beobachtet der Glasbau-Unternehmer Karl Fischer das Treiben in seiner Nachbarschaft im Murrer Industriegebiet Egarten. Geärgert hat er sich schon viel über den ständigen Müll, den Gäste von Mc Donald’s und Burger King dort verstreuen. Doch seit November regt er sich noch über eine zweite Sache auf: den verstärkten Geruch von alten Fetten, der beim Ablüften der Schnellrestaurants entsteht.

Laut Fischer überzog bereits der Geruch aus der Mc Donalds’s-Filiale die Umgebung im Industriegebiet. Deshalb habe er als Nachbar bei der behördlichen Anhörung zum Bau von Burger King unter anderem einen verbesserten Geruchsschutz beantragt. „Die haben mir in allen Punkten recht gegeben“, erinnert er sich. Deshalb sollte das Unternehmen in seiner Filiale einen Abzugskamin errichten, der um einen Meter höher als der Dachfirst liegt. „Passiert ist aber nichts“, ärgert sich Karl Fischer, der wissen will warum.

Der Bauherr hätte den höheren Abzugskamin bauen müssen, teilt Andreas Fritz, Pressesprecher des Landratsamtes Ludwigsburg, auf Anfrage mit. Das sei in der Baugenehmigung verlangt worden. Auch sei die Planung für den Kamin nachträglich eingereicht worden, und das Landratsamt habe sie genehmigt. „Die Einhaltung der Auflagen wurde von uns kontrolliert“, weiß Fritz. „Deshalb wissen wir auch, dass der Kamin noch nicht in der erforderlichen Höhe errichtet ist.“ Selbstverständlich kümmere sich das Landratsamt darum, dass dies nachgeholt wird.

Anders stellt sich der Sachverhalt für Burger King dar. „Wir haben ein leistungsstarkes Abluftsystem in Betrieb genommen, das die Gerüche reduziert und den Immissionsschutz gewährleistet“, teilte eine Sprecherin des Unternehmens mit. Ob das System nachträglich eingebaut worden sei oder schon bei der Inbetriebnahme der Filiale, könne sie nicht sagen.

Eine andere Verbesserung bei den Fastfood-Restaurants ist dem Burger-King-Nachbarn Karl Fischer aufgefallen. „Es liegt nicht mehr so viel Müll herum.“ Das liege aber nicht daran, dass die schwarzen Schafe unter den Gästen weniger auf die Straße werfen. „Jemand läuft herum, der den Müll wegräumt.“ Dabei hatte sich laut Fischer die Problematik zunächst verschärft, als sich Burger King im November vorigen Jahres in der Robert-Bosch-Straße ansiedelte. „Ich habe auf dem Weg vom Ahornweg bis zu meiner Firma schon bis zu 40  Kaffeebecher herumliegen sehen.“ Er wünsche sich mehr Sauberkeit.

Den Grund für die verstärkte Aktivität gegen den Abfall kennt der Murrer Bürgermeister Torsten Bartzsch: „Ein ehemaliger Bauhof-Mitarbeiter hebt dort regelmäßig den Müll auf und bringt ihn in Säcken zum Bauhof.“ Bartzsch ist über dieses ehrenamtliche Engagement froh, aber er gibt sich auch keinen Illusionen hin: „Ohne diesen Einsatz hätten wir weiterhin das Problem.“ Das Wegräumen der Hinterlassenschaften sei eigentlich Aufgabe der Fastfood-Filialen, deren Mitarbeiter angewiesen seien, von Zeit zu Zeit nach Abfällen in der Umgebung zu schauen. Dies sei aber, so der Murrer Bürgermeister, offenbar nicht immer in der erwünschten Weise möglich.