Woran machen Eltern eine gute Betreuung ihrer Kinder fest – und was könnte man in Murr verbessern? Diesen Fragen ist die Gemeinde nachgegangen. Foto: Archiv (dpa)

Welche Wünsche die Eltern in Murr in der Kinderbetreuung haben, hat die Gemeinde Murr ermittelt.

Murr - Welche Wünsche haben Eltern in Murr in der Kinderbetreuung? Dieser Frage ist die Gemeinde Murr nachgegangen. Sie startete im Juni und Juli vier Wochen lang eine Befragung. Die Ergebnisse liegen jetzt vor. „Wir haben eine Rücklaufquote von 49 Prozent – das ist erfreulich hoch“, sagt der Bürgermeister Torsten Bartzsch, der in der jüngsten Ratssitzung die Zahlen per Powerpoint der Öffentlichkeit zugänglich machte.

Insgesamt kamen 273 der 556 verschickten Fragebögen zurück. Befragt wurden Eltern, die ein Kind haben, das zwischen dem 1. Oktober 2008 und dem 30.  April 2017 geboren wurde. Unter anderem ist der Bedarf von 94 der 166 angeschriebenen Murrer Unter-Dreijährigen ermittelt worden. Das entspricht einer noch höheren Quote von etwa 56 Prozent.

Das wichtigste Ergebnis für den Bürgermeister: „Ein Großteil der Eltern ist zufrieden mit unserem Betreuungsangebot.“ In der Umfrage habe sich „kein großes Thema“ erkennen lassen, das stark gefordert werde. Im Umkehrschluss denkt Torsten Bartzsch, „dass wir ein ausgewogenes Angebot haben“. So habe nicht etwa ein Großteil der Eltern mehr Ganztagsbetreuung im Kindergarten gefordert. „Wir haben ja schon zwei Gruppen – für uns ist wichtig zu wissen, ob wir noch für eine dritte Gruppe planen müssten“, erklärt Bartzsch im Gespräch mit unserer Zeitung.

Die Verwaltung will trotzdem prüfen, wo sie das Angebot noch verbessern kann. Dazu seien die individuell geäußerten Wünsche in den Fragebögen wichtig, so Torsten Bartzsch. Ein Beispiel ist die Betreuung von Schulkindern am Freitagnachmittag. Bisher betreut die Gemeinde die Kinder montags bis donnerstags bis 17 Uhr, am Freitag lediglich bis 14 Uhr. Die Kinder auch an diesem Tag noch drei Stunden länger betreuen zu lassen, hatten 15 Eltern gewünscht. Hochgerechnet auf alle 556 Kinder sei das eine Quote von nur ungefähr zwei Prozent, sagt Bartzsch. An diesem Beispiel werde deutlich, dass man genau schauen müsse, ob es sich lohnt, ein Angebot zu erweitern. Auch mache es einen Unterschied, ob ein Bedarf geäußert oder ob das Angebot dann auch gebucht werde.

Die Gemeinde müsse in der Kinderbetreuung flexibel bleiben, ist der Verwaltungschef überzeugt. So hätten mehrere Eltern den Wunsch geäußert, die Ganztagsbetreuung im Kindergarten von derzeit durchgängig fünf Tagen pro Woche zu lockern. „An einzelnen Tagen soll es möglich sein, für das Kind nicht die ganztägige Betreuung zu buchen“, berichtet Torsten Bartzsch. Das sei im U3-Bereich des Kinderhauses bereits möglich, sollte aber auch auf die Über-Dreijährigen ausgedehnt werden. „Wir schauen, was machbar ist“, kündigt der Bürgermeister an.

Eine Hängepartie ist derzeit die Frage, ob es zu einem Ganztagsbetrieb an der Lindenschule kommt. „Die Landesregierung überarbeitet derzeit ihr Konzept für Grundschulen“, weiß Bartzsch. Die Gemeinde sei im Gespräch mit der Schulleitung. Man sei so verblieben, dass man abwarte, was von der Landesregierung in einigen Monaten an Änderungen kommt.