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Beim Herbstkonzert der Harmonikafreunde Murr am Samstagabend haben die Knöpflesdrucker ihr 15-Jahr-Jubiläum gefeiert.

Murr - D

as Herbstkonzert der Harmonikafreunde Murr stellt immer ein ganz besonderes Ereignis im Jahreskalender des Vereins dar. Wenn dann aber auch noch das Traditionsensemble der Knöpflesdrucker 15 Jahre alt wird, schreit dies förmlich nach einem Konzert der besonderen Art. So stellte der Verein sein alljährliches Herbstkonzert kurzerhand um und räumte dem Geburtstagskind die komplette zweite Hälfte ein.

Gegründet 1999, waren die Knöpflesdrucker seit jeher ein reines Harmonikaensemble, das vollständig aus diatonischen Instrumenten besteht. Sie konnten sich in den vergangenen Jahren einen Namen machen und sind ein gern gesehener Gast auf Dorffesten, in Seniorenheimen und natürlich auf verschiedenen Gartenschauen der Region. Nicht nur, dass das Ensemble unter der Leitung von Hans Kling ein vollständig neues Programm im Gepäck hatte – die Musiker waren mit Verstärkung angereist. Der professionelle Musiker, Ensembleleiter und Trompeter Thomas Rainer aus Kornwestheim begleitete die Knöpflesdrucker bei einigen Stücken auf der Trompete. Und dann auch noch ein fast komplett neues Programm. . .

Aber nicht nur bei den Knöpflesdruckern gestaltete sich die Musik als ein Zug durch die Epochen. Auch beim Jugendorchester und beim Ersten Orchester war von einem Giuseppe-Verdi-Medley bis hin zu Andrea Bergs „Atemlos“ alles vertreten. „Natürlich musste bei solch einem Ereignis ein neues Programm her“, erklärt Dirigent Hans Kling. Und dann noch der Gastmusiker Thomas Rainer. „Der Mann ist ein absoluter Vollprofi und hat sich schnell in die Harmonikamusik eingefunden“, freut sich Kling. Das Besondere an der Harmonika sei die Tatsache, dass beim gleichen Knopf zwei Töne entstehen könnten, erklärt der Dirigent. „Es kommt darauf an, ob man drückt, oder zieht. Ich bin mir fast sicher, dass wir das einzige Ensemble sind, das ausschließlich aus solchen diatonischen Instrumenten besteht“, so Kling. Er findet es schade, dass die Harmonika immer mehr an Bedeutung verliert, so der Ensembleleiter. „In der Steiermark zum Beispiel lernt nahezu jeder auf der Harmonika zu spielen. Hier interessiert das Instrument kaum noch jemanden.“ Eine Tendenz, die sich auch beim Jugendorchester zeigt. „Man sieht deutlich, dass auch die Schülerzahl in der Region zurückgeht“, bestätigt Pressesprecherin Gaby Krauß. Hat der Verein 2013 noch Mitglieder über seine Kooperation mit der Grund- und Hauptschule dazugewonnen, blieb der Nachwuchs jetzt aus. Dennoch zeigt sich der Verein unverzagt.