Im Bürgersaal ist eine Menge los gewesen. Kein Wunder, der SGV ist ein großer Verein und hat entsprechend viele Mitglieder, die es zu ehren gilt. Foto: avanti

Der SGV Murr hat am Sonntag seine besten Sportler und die Jubilare des Vereins ausgezeichnet. Der Abend ist gleichzeitig ein Zeichen dafür gewesen, wie gut das Miteinander in einem Verein sein kann – auch über Generationen und Sportarten hinweg.

Murr - Rappelvoll war der Bürgersaal am Sonntagvormittag bei der traditionellen SGV-Matinee, bei der die im letzten Jahr erfolgreichen Sportler des Vereins ausgezeichnet wurden. Einen großen Anteil daran hatten die Kinder, was man jedoch nur sah, aber nicht hörte. Und das, obwohl sie bis zum Schluss ausharren mussten. Dafür bekamen sie dann auch ein dickes Lob von der Vereinsvorsitzenden Liane Sinn. „Das ist eine ganz tolle Art von Respekt“, sagte sie. Zugleich ist es ein Zeichen dafür, wie gut das Miteinander von Jung und Alt in Murr funktioniert und wie wichtig das für den Verein ist.

„Alles, was hier heute sitzt, ist der SGV. Von dieser Mischung lebt der Verein“, betonte Sinn. Leben kann der Verein auch dank der Unterstützung von Eltern, Firmen und der Gemeinde. Die große Politik kümmere sich dagegen wenig um die kleinen Ortsvereine, bedauerte die Vorsitzende. „Dabei haben auch die Spitzensportler mal in so einem Verein angefangen.“ Nicht zuletzt ist ein Verein wie der SGV unverzichtbar für das Zusammenleben im Ort. Immerhin sind knapp 1900 Murrer Mitglied – das ist fast jeder dritte Bewohner.

Viele davon sind ihrem SGV seit Jahren treu verbunden, auch wenn sie nicht mehr aktiv Sport treiben oder singen. Denn auch der Chor Salt’n Peppers unter Leitung von Achim Mayer gehört mit dazu und sorgte für die musikalisch abwechslungsreiche Umrahmung der Ehrungen. Insgesamt sechs Jubilare – Franz und Johann Heinisch, Alfred Hekel, Erich Körner, Otto Kühlmann und Walter Zimmermann – halten dem Verein seit 70 Jahren die Treue und sind damit Mitglieder der ersten Stunde. Ebenfalls sehen lassen kann sich das Jubiläum von Otto Hartmann. Er trainiert seit 40 Jahren die Turner im Verein. Für dieses „überaus große Engagement“ wurde er nun ausgezeichnet – und dafür, dass er „40 Jahre lang einen sehr großen Teil seinen Freizeit“ geopfert hat.

Eine Kostprobe ihres Könnens gaben einige Turnerinnen im Grundschulalter, die sich bei ihrer Vorführung bis zum einhändigen Radschlag hin steigerten. Für ihren Auftritt wurden sie mit kräftigem Applaus belohnt.

Die Ehrung der zum Teil mehrfach erfolgreichen jungen und erwachsenen Sportler übernahm Sinns Vorstandskollege Uwe Funk, der selber als Leichtathlet aktiv ist. Außer seinen eigenen Sportkameraden konnte er die Fußballer auszeichnen, die im letzten Jahr Meister in der Kreisliga wurden, und die Turner, darunter etliche Leistungsturner, die auch an großen Wettbewerben teilnehmen. Auch die Leichtathleten haben dieses Jahr ein großes Ziel: Eine Delegation fährt zu den Europameisterschaften nach Aarhus. Nicht zuletzt wartet auf den Chor Salt’n Peppers 2017 ein Großereignis. Er feiert sein 20-jähriges Bestehen.