Gut gelaunt bei den Deutschen Meisterschaften: Alexandra Funk aus Murr und der Beilsteiner Peter Rode. Foto: privat

Alexandra Funk und Peter Rohde sind bei den Deutschen Meisterschaften der Transplantierten gestartet.

Murr/Beilstein - Für Alexandra Funk aus Murr ist es ihr erster offizieller sportlicher Wettkampf gewesen, seit sie vor knapp zwei Jahren eine Spenderniere ihre Mutter bekam. Bei den Deutschen Meisterschaften der Transplantierten in Leipzig am vergangenen Wochenende gewann die 20-Jährige gleich viermal Gold und einmal Silber. „Besonders zufrieden bin ich mit der Zeit von 13,5 Sekunden über 100 Meter und mit den 4,74 Meter im Weitsprung“, sagt Funk. Die weiteren Titel gewann sie im Hochsprung und im Ballweitwurf, im Kugelstoßen wurde sie Zweite. „Jetzt heißt es trainieren für Malaga!“ Denn dort finden vom 25. Juni bis 2. Juli die World Transplant Games statt, also die Weltmeisterschaften. „Ich kann nicht einschätzen, wie stark dort die Konkurrenz sein wird. Malaga ist ja ein attraktiver Austragungsort, da werden sicher viele hinkommen. Aber nach den Ergebnissen der vergangenen Jahre zu urteilen, könnte ich durchaus Chancen auf eine Medaille haben“, blickt die Murrerin vorsichtig optimistisch auf die WM.

Neben dem sportlichen Wettkampf ging es in Leipzig aber mindestens genauso sehr um das Drumherum bei diesen Meisterschaften. „Es war eine tolle Atmosphäre, und ich konnte auch viele andere Transplantierte kennenlernen. Im normalen Leben passiert einem das ja eher selten, weil man es den Menschen nicht ansieht.“ Zumal eben auch Transplantierte in ihrem Alter dabei waren. Begegnungen, die sie vorher noch nicht hatte. „Da waren dann auch welche mit einer Spenderleber oder einem Spenderherz dabei. Wenn man die Geschichten hört, da denkt man sich dann, wie verhältnismäßig gut es einem doch noch geht“, sagt die 20-Jährige.

Ein Teilnehmer, den Alexandra Funk vorher schon kannte, ist Peter Rode. Der Beilsteiner hat schon mehrfach bei Transplantierten-Wettkämpfen teilgenommen und war auch in Leipzig unter den Medaillengewinnern. In der Leichtathletik holte er im Kugelstoßen Gold und im 100-Meter-Sprint Silber. „Über 100 Meter war leider ein Jüngerer einen Meter schneller.“ Ein weiterer Meistertitel kam im Schwimmen über 50 Meter Brust dazu. „Die Titelverteidigung im Golf ist mir leider nicht gelungen, weil ich einen Mist zusammengespielt habe“, sagt Rode, der sich nun ebenfalls auf die WM in Malaga freut und vorbereitet. „Dort werden rund 2500 Athleten dabei sein“, blickt er voraus, will aber sportlich noch an sich arbeiten: „Wenn ich meinen Titel im Kugelstoßen erfolgreich verteidigen will, dann muss ich noch eineinhalb Meter zulegen“, erklärt der Beilsteiner.