Alexandra Funk hofft auf mindestens eine Medaille.Peter Rode wird im Kugelstoßen, Sprint und Golfen an den Start gehen. Foto: Archiv (avanti)

Alexandra Funk und Peter Rode starten kommende Woche bei den World Transplant Games in Malaga.

Murr/Beilstein - Rund 2000 Sportler aus 50 Ländern starten kommende Woche bei den World Transplant Games im spanischen Malaga, der Weltmeisterschaft der Transplantierten. Unter ihnen werden auch Alexandra Funk aus Murr und Peter Rode aus Beilstein sein.

Die 20-jährige Murrerin hat auch ihre Eltern mit im Schlepptau. Denn zum einen ist Malaga ja nicht gerade das unattraktivste Reiseziel. Zum anderen gibt es bei dieser Weltmeisterschaft eine Premiere: Erstmals nehmen auch Menschen teil, die das Leben eines anderen durch eine Lebendspende gerettet haben. So wie Susanne Funk, die ihrer Tochter vor zwei Jahren eine Niere gespendet hat. Sie wird beim Fünf-Kilometer-Straßenlauf an den Start gehen. Und laut Aussage von Ehemann Uwe Funk, dem Abteilungsleiter der Leichtathleten beim SGV Murr, trainiert sie „so viel wie nie zuvor, um den Lauf gut zu absolvieren“.

Natürlich ist auch bei Alexandra Funk die Vorfreude auf ihre erste WM groß, wenngleich sie ein wenig Bedenken wegen des Wetters hat: „Es wird sehr warm, das ist für Wettkämpfe jetzt nicht unbedingt meins.“ Dennoch hat sie sich mindestens eine Medaille zum Ziel gesetzt, immerhin reist sie als vierfache Deutsche Meisterin nach Malaga. Sie geht über 100 und 200 Meter sowie im Weitsprung, Speerwerfen und Kugelstoßen an den Start. Am Sonntag steigt Familie Funk ins Flugzeug, um dann am Abend gleich bei der Eröffnungsveranstaltung in einer Stierkampfarena teilzunehmen. „Die Planungen bezüglich der Garderobe für die Abendveranstaltungen sind schon in vollem Gange“, bemerkt Uwe Funk lachend.

Ihre Wettkämpfe wird Alexandra Funk erst am Freitag und Samstag bestreiten. „Und am Sonntag geht es dann auch gleich wieder nach Hause, weil direkt danach in der Uni Prüfungen anstehen“, sagt sie. Deshalb wird im Laufe der Woche neben Wettkampfvorbereitung und Rahmenprogramm auch der ein oder andere Blick in die Bücher in den Zeitplan passen müssen.

Der lebertransplantierte Peter Rode ist zum zweiten Mal bei einer WM am Start. „Die Medaillenränge werden diesmal aber sehr hoch hängen. Denn in meiner Altersklasse Ü60 sind einige junge Burschen dazugekommen, ich dagegen bin zwei Jahre älter geworden“, schätzt er seine Chancen eher zurückhaltend ein. Seine Hauptdisziplin ist Golf, „aber da sind allein in meiner Altersklasse 64 Teilnehmer am Start“. Daneben tritt er noch über 100 und 200 Meter sowie im Kugelstoßen an. Doch Peter Rode betont auch: „Der Sport ist bei dieser Veranstaltung nur das Beiwerk. Die Hauptsache sind der Austausch und die Kommunikation, damit das Thema Organspende mehr ins öffentliche Bewusstsein rückt.“ Das Medieninteresse an der Veranstaltung sei in Spanien sehr hoch, „kein Vergleich mit Deutschland“, so Rode. Und so sind die Teilnehmer in Malaga zum einen also Sportler, zum anderen aber auch Botschafter für Organspende.