Der Unterricht läuft normal weiter, aber Schüler und Lehrer haben jetzt eine neue Leitung. Foto: Archiv (Frank Wittmer)

Grundschule wird kommissarisch geführt. Peter Loibl will sich auf Hessigheim konzentrieren.

Mundelsheim - Mehr als ein Jahr ist mittlerweile vergangen, seit Ulrike Kemmer der Mundelsheimer Georg-Hager-Schule den Rücken gekehrt hat, um an der Lichtenbergschule in Oberstenfeld eine neue Herausforderung zu suchen. Ein Nachfolger für sie wurde bis heute nicht gefunden. Es ist zwar keinesfalls so, dass Kinder und Lehrer in der Neckargemeinde ohne eine Führung dastünden. Die Leitungsposition konnte seither aber nur kommissarisch besetzt werden. Zunächst übernahm Peter Loibl interimsweise das Ruder, seit Schuljahresbeginn hat Claudia Schäuffele auf Zeit das Sagen. Wie lange, ist noch ungewiss. „Eine Bewerbung liegt derzeit nicht vor“, erklärt Hubert Haaga, der Leiter des Staatlichen Schulamts in Ludwigsburg. Wobei man sich nicht nur in Mundelsheim mit diesem Schicksal arrangieren muss. „Im Moment haben wir auf Schulamtsebene neben der Georg-Hager-Schule noch eine weitere Schule, für die wir die eine erneute Ausschreibung getätigt haben“, berichtet Hubert Haaga.

Die Gründe dafür liegen für den Mundelsheimer Bürgermeister Holger Haist auf der Hand. „Das ist ein Problem der Besoldung“, sagt der Rathauschef. Das Mehr an Verantwortung, das die Rektoren tragen müssten, werde nicht mit einem entsprechenden Plus bei der Vergütung honoriert. Die eher schwierige Lage auf dem Bewerbermarkt hänge auch mit der Bezahlung zusammen, bestätigt Peter Loibl, der selbst weiter an der Grundschule in Hessigheim den Takt vorgibt. Nur die Doppelrolle, die er für ein Jahr auf sich genommen hatte, gibt er auf. „Das hat Spaß gemacht und war eine interessante Erfahrung“, sagt Peter Loibl zu seiner Zeit als zweifacher Rektor. Zumal die Schule in Mundelsheim mit dem Ganztagsangebot ein anderes Konzept fahre. Dazu komme, dass er eine „großartige Unterstützung“ vor Ort erfahren habe, speziell vom Sekretariat mit Claudia Noll und dem Lehrer Tobias Mutz. Er wollte sich nach einem Jahr aber wieder auf sein „Hauptleben“ als Leiter der Hessigheimer Schule konzentrieren. Peter Loibl gibt zu bedenken, dass sich viele Termine doppelten, beispielsweise die Einschulungsfeier.

Eine Belastung, die er nun nicht mehr auf sich nehmen muss. Dafür dürften nun auf Claudia Schäuffele mehr repräsentative und organisatorische Aufgaben zukommen. Dabei habe es an und für sich nicht auf ihrer Agenda gestanden, einmal eine Leitungsfunktion zu übernehmen, wie sie schmunzelnd erzählt. „Ich bin eher die, die im zweiten Glied arbeitet“, erklärt Claudia Schäuffele. Da sich aber niemand für die Position beworben habe und Peter Stoibl auf sie zugegangen war, habe sie erklärt, dass sie sich das gut vorstellen könne. Dagegen kann sie sich „im Moment nicht vorstellen“, von der Interims- zur Dauerlösung zu werden. „Aber man muss sehen, was die Zukunft bringt“, sagt die 46-Jährige, die seit elf Jahren an der Schule in Mundelsheim unterrichtet und ursprünglich aus dem Hauptschulbereich kommt, der dort ebenfalls lange angeboten wurde.

Obwohl die Schule also weiter mit einer Interims-Lösung operieren muss, sei die Bildungsstätte sehr attraktiv, wie Holger Haist betont. Daran könne es folglich nicht liegen, dass die Stelle vakant geblieben ist. Der Schultes weist darauf hin, dass die Schule mit dem Ganztagsbtrieb eine Art Vorbildfunktion eingenommen habe. Außerdem verfüge man über „gute Räume und ein gutes Klima“. Davon abgesehen sei auch die Zeit ohne offiziellen Rektor bislang „sehr gut“ überbrückt worden.