Die Arbeiten sollen bis November 2019 abgeschlossen sein. Foto:  

Das Sanierungspaket, das Straßen- und Tiefbau umfasst, wird rund 880 000 Euro kosten.

Mundelsheim - Das Straßensanierungsprogramm ist ein Dauerthema in Mundelsheim. Bereits im Oktober 2016 hatte der Gemeinderat ein Paket geschnürt, welche Straßen als nächstes an der Reihe sind. Nachdem die Neuweilerstraße 2017 wieder auf Vordermann gebracht worden ist, folgt nun der Nachfolger: die Urbanstraße. Das Gremium hat am Donnerstagabend einen entsprechenden Baubeschluss gefasst – und das entgegen der Empfehlung von Kämmerin Ina Grausam.

Grund für deren anderen Meinung ist, dass die Prognose über die Baukosten im Vergleich zur Berechnung im Jahr 2016 um gut die Hälfte auf rund 880 000 Euro gestiegen ist. „Damit wäre 2019 ein großes Stück vom Kuchen weg“, so Ina Grausam: „Der Zeitpunkt ist nicht gut.“ Bereits jetzt sind die liquiden Mittel von 2,4 Millionen auf 1,3 Millionen abgebaut worden. Fließen davon noch mal gut 800 000 Euro ab, „stehen wir durchaus auf der Kippe in Sachen Mindestliquidität“. Eine Kreditaufnahme sei unausweichlich. Der Grund für den rasanten Anstieg der Kosten liegt zu einem großen Teil in der weiterhin ausgelasteten Marktsituation, erklärte Ingenieur Andreas Hanebeck vom Büro Rauschmaier: „Alleine hier kommen wir auf ein Plus von 20 Prozent.“ Aus der Erfahrung in der Neuweilerstraße und als Resultat einer Kanalbefahrung empfehle das Büro außerdem einen Austausch des Kanals anstatt einer bloßen Sanierung: „Auch viele bestehende Hausanschlüsse sind in schlechtem Zustand.“

Die Räte waren sich schnell einig, dass die Sanierung in vollem Umfang und bald stattfinden soll. Bruno Freihofer (FBW) plädierte: „Wenn wir es machen, dann auch richtig. Und es wird nicht billiger, wenn wir die Sanierung wieder schieben.“ Zudem gebe es sowieso einen Investitionsstau. Auch Christian Bürkle (BWV) schloss sich dem an: „Wenn man die Bilder aus dem Kanal sieht, weiß man, dass kein Weg mehr daran vorbei führt.“ Daher ist auch das umfassende Sanierungspaket beschlossen worden, das neben Straßen- und Tiefbau auch die Treppenanlage zur Georg-Hager-Schule beinhaltet. Laut Plan soll im März 2019 die Vergabe erfolgen, die Bauzeit soll von April bis November 2019 dauern, so Hanebeck: „Wichtig ist, dass die Weinlese ohne Einschränkungen ablaufen kann.“