Der Mundelsheimer André Link möchte zu Olympia. Foto: Archiv (Baumann)

André Link landet bei der Wahl zum Juniorsportler des Jahres nicht unter den ersten Drei.

Mundelsheim - Normalerweise ist es André Link gewohnt, die Konkurrenz hinter sich zu lassen. So wurde der Mundelsheimer 2014 Junioren-Weltmeister im Dreistellungskampf mit dem Kleinkalibergewehr und gewann im vergangenen Sommer seinen ersten Weltcup bei den Aktiven. Bei der Wahl zum Juniorsportler des Jahres, ausgerichtet von der Deutschen Sporthilfe, war er zwar unter den Top 10, für einen Platz unter den ersten Drei reichte es aber nicht. Bei der Preisverleihung im ehemaligen Plenarsaal des Bundestags in Bonn wurde die Triathletin Laura Lindemann von der Jury auf Platz eins gewählt, dahinter folgten Bahnradfahrerin Emma Hinze und die Skilangläuferin Victoria Carl.

Welchen Platz André Link genau erreicht hat, das weiß er selbst nicht. „Früher hat man das wohl im Detail bekanntgegeben. Aber mittlerweile gibt es nur noch sechs vierte Plätze. Auf der Urkunde steht einfach nur ,Top 10’“, erklärt Link, der überhaupt nicht enttäuscht ist, dass er ausnahmsweise mal nicht auf dem Treppchen gelandet ist: „Ich war ja schon sehr überrascht, dass ich überhaupt unter den letzten Zehn war. Für einen Schützen ist das ja eher ungewöhnlich. Für mich war es eine tolle Erfahrung, bei diesem Event dabei sein zu dürfen. Die Veranstaltung war wirklich grandios aufgezogen, und es war sehr schön, die anderen Sportler mal kennenzulernen.“

Einen bleibenden Eindruck hinterließ beim Mundelsheimer die Begegnung mit den Schwestern Peggy und Nelly Steinbach. Die beiden gehörlosen Beachvolleyballerinnen wurden in der Kategorie „beste Mannschaft“ im Behinderten- und Gehörlosensport ausgezeichnet. „Das war ein sehr interessantes Gespräch. Die beiden können von den Lippen ablesen. Es ist zwar nicht ganz einfach, sie zu verstehen. Aber mit Aufschreiben und Handzeichen geht das schon. Sie meinten, dass sie zwar den Nachteil hätten, sich keine Kommandos zurufen zu können. Dafür sei ihr Sehsinn besser ausgebildet“, erzählt Link.

Dass er bei der Wahl nicht unter den ersten Drei landete, heißt jedoch nicht, dass er von der Deutschen Sporthilfe nicht profitiert. „Ich werde von der Stiftung unterstützt. Das ist jetzt nicht so viel, dass man davon leben könnte. Aber es ist die größte Unterstützung, die ich bekomme. Das hilft schon sehr – vor allem, wenn man nicht zur Bundeswehr will“, sagt der Student, der momentan in der 1. Luftgewehr-Bundesliga Süd mit dem KKS Königsbach auf Platz zwei liegt und hier das Finale um die Deutsche Meisterschaft erreichen möchte.

„Mein Hauptaugenmerk liegt aber auf den 3x40 mit dem Kleinkalibergewehr“, erklärt der Mundelsheimer, der bald seinen 21. Geburtstag feiert. Sein großes Ziel sind die Olympischen Sommerspiele im nächsten Sommer in Rio. „Im Frühjahr gibt es drei Qualifikationswettkämpfe. Wir sind vier Leute, zwei können starten.“ Und da Link durch seinen Weltcupsieg einen dieser Startplätze für Deutschland gesichert hat, will er diesen natürlich auch haben.