Bürgermeister Holger Haist reicht das Ruder 2018 weiter. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Bürgermeister Holger Haist kann sich eine Aufgabe als Coach und einen Job im Sport vorstellen.

Mundelsheim - Eine gewisse Wehmut ist natürlich schon dabei“, meint Bürgermeister Holger Haist: „Aber es geht immer irgendwann zu Ende.“ Für seine Amtszeit gilt das zum November 2018. Am Freitag hatte der Mundelsheimer Rathauschef in einer Pressemitteilung erklärt, dass er bei der diesjährigen Wahl seinen Hut nicht mehr in den Ring wirft, sondern sich nach 16 Jahren anderen Dingen widmen wird (wir berichteten): „Ich denke, dass ist ein sinnvoller Zeitraum für dieses Amt.“

Bereits bei seiner Wahl im Jahr 2002 habe er erklärt, dass er „sich freuen würde, mindestens 16 Jahre zu bleiben“. Und so habe er sich 2010 für die Wiederwahl zur Verfügung gestellt, statt sich nach einer größeren Gemeinde umzusehen: „Die tollen Bürger und einfach, dass ich mich in Mundelsheim wohlfühle, hatten mich damals dazu bewogen.“ Doch nun wolle er sich „im jungen Alter von 51 Jahren für einen neuen Lebensabschnitt freimachen“, erklärt Holger Haist in seiner offiziellen Pressemitteilung. Wie genau der sich gestalten wird, steht noch nicht fest, nur dass es gleich mehrere Optionen gebe. Seinen Lebensmittelpunkt wird er aber wohl nach Ludwigsburg verlagern, wo Haist bereits seit 2014 lebt – und zwar der Liebe wegen: „Ich habe wieder geheiratet und meine Frau hat dort vor Ort auch eine eigene Praxis.“

Simone Haist ist Verwaltungswirtin und Personal Coach und kümmert sich unter anderem auch um Verwaltungen. „Dort einzusteigen, wäre eine der Optionen für mich“, erklärt Holger Haist: „Durch meine Arbeit in der Kommunalpolitik habe ich zahlreiche Gremien und Abläufe hinter den Kulissen kennengelernt.“ Zudem ist er gelernter Forstwirt. Ein Standbein, das er dagegen bislang als Hobby betrieben hat, ist Bodybuilding: „Ich habe mittlerweile den Trainerschein gemacht.“ Ernährung sei ebenfalls ein Feld, mit dem er sich dabei intensiv auseinander gesetzt habe: „Für mich wäre es denkbar, das auszubauen.“ Doch noch seien es ja einige Monate „und einiges zu tun“, bis sein Nachfolger antritt.

Dazu gehöre etwa der Bürgerentscheid zum geplanten Neubaugebiet – ein Projekt, das Holger Haist seit Beginn seines Amts begleitet hat: „Aber die Entscheidung liegt jetzt bei den Bürgern, das kann ich also mit einer gewissen Gelassenheit abwarten.“ Aber auch sonst gibt es noch einiges, das er zu Ende bringen wolle, „aber die Arbeit wird auch für meinen Nachfolger gewiss nicht ausgehen“. Diesem empfiehlt er, schon Fachwissen zur Verwaltungsarbeit mitzubringen: „Das ist ein gutes Werkzeug und hat mir viel geholfen.“ Ansonsten gehe es aber vor allem um das Menschliche.

Projekte, die er gerne noch angepackt hätte, gebe es keine mehr: „Ich habe nichts offen. Wenn ich mich verabschiede, habe ich mein Möglichstes getan.“ Zudem sei das Amt ja auch kein Alleingang, sondern eine enge Zusammenarbeit mit Gemeinderat, Bürgern und Institutionen: „Da bin ich sehr dankbar für die erfolgreichen Jahre.“