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Boris Seitz
hat die Wahl deutlich gewonnen. Ein schönes Signal, aber auch eine Aufgabe für ihn.

Mundelsheim - Was für eine Überraschung! Nicht nur, dass ein klarer Sieger aus dem Wahlkampf hervorging, sondern auch, dass dieser sogar schon im ersten Wahlgang entschieden worden ist. Umso größer waren schließlich der Jubel und der Applaus im Bürgerhaus, als Andreas Link verkündet hat: Boris Seitz ist neuer Bürgermeister von Mundelsheim!

Und das nicht etwa knapp, sondern mit satten 60 Prozent und damit einer klaren Mehrheit. Dass der 36-Jährige mit Dirk Breisig als Lokalmatadoren-Duo zu den Favoriten zählte, ist zwar schon nach der Kandidatenvorstellung deutlich geworden. Dass er aber seinen Mitbewerber doch so weit hinter sich lassen würde, war nicht vorhersehbar. Woran liegt das? Natürlich ist Boris Seitz zum einen Mundelsheimer seit der Wiege. Er kennt jeden Winkel der Weinbaugemeinde und weiß daher genau, was die Menschen im Ort bewegt. Das hat er auf dem Podium oft mit Anekdoten und viel Witz unter Beweis gestellt. Auch zog er die Lacher häufig auf seine Seite, als er aus der eigenen Kindheit und Jugend erzählt hat. Die Ortskenntnis vereint er mit seiner langjährigen Erfahrung als Beamter und Verwaltungsdiplomwirt. Ein Paket, das die Mundelsheimer überzeugt hat.

Bernhard Wein dagegen konnte mit Tourismus nicht punkten. Ulrich Raisch gilt für viele als Dauerkandidat. Und Lucas Barg? Vielleicht war es das junge Alter. Im Wahlkampf hat er sich aber dennoch gut geschlagen und zehn Prozent der Wähler für sich gewonnen. Vielleicht sehen wir ihn ja noch einmal wieder? Woran lag es bei Dirk Breisig? Schwer zu sagen, als Gemeinderat brachte er viel Wissen ein. Könnte er für manche zu sachlich gewesen sein? Oder war es doch die fehlende Verwaltungserfahrung? Vielleicht gibt die Studie, die Studenten über Wahlmotive durchgeführt haben, da noch eine Erkenntnis.

Der hohe Wahlsieg von Boris Seitz ist für ihn vor allem eines: Ein schönes und sehr starkes Signal, dass er die Rückendeckung der Mundelsheimer hat. Jetzt liegt es an ihm, das Vertrauen zu hegen und zu pflegen. Es gilt zu beweisen, dass all die Worte im Wahlkampf keine Phrasen waren und nun auch Taten folgen.