Hat die Kernzeitenbetreuung überhaupt noch eine Zukunft? Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Das Angebot an der Georg-Hager-Schule soll zunächst unter neuen Rahmenbedingungen weiter bestehen.

Mundelsheim - Seit dem Schuljahr 2003/2004 kann an der Georg-Hager-Schule die Kernzeitenbetreuung in Anspruch genommen werden – doch die steht jetzt auf der Kippe. Denn seit der Einführung der Ganztagsschule besteht immer weniger Interesse an dem Angebot. Darüber setzte Hauptamtsmitarbeiterin Angela Schaaf den Gemeinderat am Donnerstagabend in Kenntnis. Während 2014 noch 19 Kinder betreut wurden, gingen für das kommende Schuljahr gerade einmal elf Anmeldungen ein. „Da es keine Notwendigkeit mehr für die Kernzeitenbetreuung gibt, sind auch die Zuschüsse gestrichen worden“, führte Schaaf weiter aus. Dennoch wolle man als Gemeinde an dem freiwilligen Angebot festhalten – das lasse sich aber nur unter bestimmten Umständen auch umsetzen.

So müssen Eltern tiefer in die Tasche greifen: 2016 ergab sich aus der Betreuung ein Defizit von 4745 Euro, was einer Kostendeckung von nur 43 Prozent entspricht. Zukünftig will man stattdessen 75 Prozent erreichen. Das hat zur Folge, dass nun für das erste betreute Kind einer Familie statt 27 Euro künftig 59 Euro pro Monat fällig werden. Melden sich mindestens 15 Kinder an, sinkt der Preis auf 39 Euro. Geschwisterkinder zahlen jeweils die Hälfte.

Neu in der Benutzungsordnung für die Kernzeitenbetreuung ist darüber hinaus die grundlegende Bedingung, dass bis zum Stichtag eine verbindliche Anmeldung von mindestens zehn Kindern vorliegt. Und für die Berechnung der Kosten sind die Zahlen zum Schuljahresbeginn ausschlaggebend – es gibt keine nachträglichen Änderungen.

Das Weiterbestehen der Betreuung hängt zudem von einem weiteren großen Punkt ab: Zunächst muss noch geeignetes Personal gefunden werden. Denn bislang ist die Kernzeitenbetreuung der Gemeinde von Doris Kubach übernommen worden. „Sie geht aber nun in Rente“, informierte Angela Schaaf die Gemeinderäte. Und es sei nicht einfach, die Stelle neu zu besetzen, da die Betreuungszeiten mit 7.30 bis 8.45 Uhr sowie von 12.25 bis 13.30 Uhr doch auch für Herausforderungen sorgen würden. Hier hakte Regine Zimmermann (FWV) nach, ob man nicht mit einem Beginn ab 7 Uhr für mehr Anmeldungen sorgen könnte. „Es ist kein wesentlicher Bedarf da“, erwiderte Bürgermeister Holger Haist jedoch.

„Ich denke, das Vorgehen ist gut und an realistischen Bedingungen orientiert“, befand Michael Wolf (CDU). Das Gremium schloss sich schließlich den Ausführungen von Angela Schaaf an. Eltern können ihre Kinder noch bis Dienstag, 21. April, für die Kernzeitbetreuung anmelden.