Mit der erneuten Einwechslung von Til-Bastian Malicki ist wieder mehr Schwung ins Angriffsspiel des TVM gekommen. Foto: avanti

Eine durchwachsene Leistung reicht den Landesliga-Handballern für einen 28:21-Sieg gegen die Neckarsulmer Sport Union II.

Mundelsheim -

Ohne Worte, stattdessen mit einer mit dem Zeigefinder in die Luft gezeichneten Zick-Zack-Linie kommentierte Trainer Jörg Haug den 28:21-Heimsieg seiner Mundelsheimer Landesliga-Handballer gegen die Neckarsulmer Sport Union II. Manchmal braucht es eben nicht vieler Worte. Und tatsächlich, treffender hätte der Coach das Auf und Ab am Samstagabend in der Mundelsheimer Käsberghalle auch nicht beschreiben können.

Denn: Die zweitplatzierten Hausherren legten gegen die vom Abstieg bedrohten Gäste einen Start nach Maß hin. Jeweils zwei Treffer von Spielmacher Andreas Bender und Rückraumrechts-Akteur Johannes Wolf, sowie ein Konter von Rechtsaußen Björn Berkemann und ein Tor von Kreisläufer Heiko Michy sorgten für die schnelle 6:1-Führung nach nur sechseinhalb Minuten. Grund genug für die NSU, eine Auszeit zu nehmen. Ein Blick in die Mundelsheimer Fanreihen zeigte hier und da ein Gähnen hinter vorgehaltener Hand und ein ganz leise gemurmeltes „Laaangweilig!“ war zu hören, ob der spielerischen Überlegenheit, die der TVM in den ersten Minuten an den Tag legte. Aus einer aggressiven Abwehr heraus leitete der TV Mundeslheim schnelle Angriffe ein – es sah tatsächlich so aus, als ob die Zielvorgabe des Trainers „wieder Spaß am Handball zu haben“, nach der Vorwochen-Niederlage beim Tabellennachbarn, der SG Weinstadt, an diesem Abend ohne größere Anstrengung erreicht werden könne. Auch beim 10:5 nach nicht ganz 13 Minuten sah die Welt für die Käsberg-Truppe noch ganz in Ordnung aus.

Eine Manndeckung gegen TVM-Spielmacher Andreas Bender brachte der NSU dann aber die Wende. Die Umstellung von einer 6:0 auf eine offensive Abwehr, die Jörg Haug bereits im Vorfeld geahnt hatte, ließ den TVM ins Straucheln geraten. „Wir sind dann in so Sachen verfallen, wie ein Spiel ohne Bewegung und ohne Geduld. Wir haben uns einfach zu viele unnötige und unvorbereitete Würfe genommen“, monierte der Trainer. Die NSU bestrafte die Fehler des Gastgebers konsequent und kämpfte sich innerhalb von fünf Minuten auf 10:11 heran. Und auch die TVM-Defensive hatte nun Probleme. Vor allem dem Neckarsulmer Rückraum-Rechts-Spieler Maximilian Lang – vor dem Jörg Haug noch gewarnt hatte – ließ man zu viel Raum. Er erzielte bis zur 18. Minute bereits vier seiner insgesamt fünf Tore, von denen Torhüter Robin Deuring gleich zwei unglücklich durch die Hände rutschten. Per Strafwurf glich die NSU dann sieben Sekunden vor dem Halbzeitpfiff erstmals aus (14:14).

Unmittelbar nach der Pause lud der TVM den Gegner infolge eines schlechten Kreisanspiels, einem Schrittfehler und einem langen Pass, der im Seitenaus landete, gleich dreimal in Folge zum Punkten ein und kassierte so in der 33. Minute das 14:15. Tom Kizler und Jonas Gassner sorgten zwar von Linksaußen und der Siebenmeterlinie für die 16:15-Führung, bis Mitte der zweiten Hälfte lagen die Teams aber weiter gleichauf (18:18).

Dass den Gästen von nun an bis Spielende nur noch drei Treffer gelingen sollten, damit hatten die Zuschauer in der Käsberghalle zu diesem Zeitpunkt wohl eher nicht gerechnet. Mit der erneuten Einwechslung von Til-Bastian Malicki, der aus der zweiten Mannschaft in den Kader aufgerückt war und den verletzten Hannes Stahl auf Halblinks vertrat, kam aber wieder mehr Schwung ins Angriffsspiel des TVM. Ohne den durchgehend kurz gedeckten Ideengeber Andreas Bender hatte der TVM phasenweise zu planlos agiert und wiederholt Heiko Michy am Kreis gesucht, statt Druck aus dem Rückraum aufzubauen. Malicki traf nicht nur zweimal innerhalb von zwei Minuten, sondern bewies auch ein gutes Auge für seine Mitspieler.

„Die Körpersprache war dann plötzlich wieder eine ganz andere, wir waren wieder mit dem Kopf bei der Sache, die Abwehr und Torhüter standen wieder und wir haben wieder die einfachen Tore gemacht“, analysierte Trainer Jörg Haug die Schlussviertelstunde, in sich der TVM über ein 20:18 in der 47. Minute und ein 24:19 (56.) auf 28:21 absetzte und damit den zweiten Platz hinter dem Spitzenreiter HC Oppenweiler/Backnang II doch noch erfolgreich verteidigte. TV Mundelsheim:
Deuring, Heidecker – J. Gassner (3/2), Bender (2), Wolf (5), Malicki (3), Müller (2), Escher, Berkemann (2), Kizler (5), Helber, Michy (2), N. Gassner (3), Irion (1).