Philipp Tschürtz und der TVM haben nach großem Kampf verloren. Foto: Andreas Gorr

Mit einer Rumpftruppe verliert der TV Mundelsheim 29:30 (18:15) bei den TSF Ditzingen.

Mundelsheim - Wenn beim Stand von 29:29 in einer Handballpartie noch genau eine Minute zu spielen ist, dann kann man normalerweise damit rechnen, dass jede Mannschaft noch zu einem Angriff kommt. Bei der Landesligapartie des TV Mundelsheim bei den TSF Ditzingen jedoch ließen die Schiedsrichter nach dem Ausgleichstreffer des TVM den letzten Angriff der Hausherren satte 57 Sekunden laufen und hatten dabei noch nicht einmal ein Zeitspiel angezeigt. „So etwas passiert dir halt in der Landesliga“, sagte der Mundelsheimer Coach Dominic Schaudt nach der Partie, schob jedoch direkt hinterher: „Wir sind aber auch einfach zu blöd. In der letzten Ditzinger Auszeit habe ich noch ganz explizit gesagt, dass wir darauf aufpassen müssen, nicht von den Außen überlaufen zu werden – und genau das passiert.“ Die Folge war der Treffer zum 29:30 aus TVM-Sicht. Trotz der letzten Auszeit reichten den Mundelsheimern die verbliebenen drei Sekunden nicht mehr für den Ausgleichstreffer.

Doch es war nicht nur der letzte Angriff, in dem die Gäste das Spiel verloren. „Wir haben zum Beispiel zwei von drei Siebenmetern verschossen und auch sonst in der zweiten Halbzeit zu viele Chancen liegenlassen“, monierte Schaudt. „Aber wenn die Jungs nahezu durchspielen müssen, dann machen sie halt Fehler, das ist ganz normal“, nahm der TVM-Coach seine Spieler auch in Schutz. Denn die Mundelsheimer waren mit nur acht Feldspielern extrem dünn besetzt. Unter diesen Voraussetzungen war es schon eine Überraschung, dass sie überhaupt in die Nähe eines Punktgewinns kamen.

Mitte der ersten Halbzeit sah es auch so aus, als würde die Partie den befürchteten Verlauf nehmen. Beim 6:10 (15.) lagen die Gäste erstmals mit vier Toren hinten, bis zum 9:13 nach 20 Minuten blieb dieser Abstand. Doch dann funktionierte die Abwehr plötzlich deutlich besser, und vorne war nahezu jeder Schuss ein Treffer. So erzielte Thomas Müller in der ersten Hälfte sechs seiner sieben Tore und hatte dabei keinen einzigen Fehlwurf. Selbst in doppelter Unterzahl gelang ihm mit der Pausensirene das Tor zum 18:15-Halbzeitstand. Doch nach dem Wechsel herrschte mehr und mehr Flaute im Sturm, immer wieder scheiterte man am Ditzinger Keeper. Einen großen Kampfgeist konnte man den Mundelsheimern aber nicht absprechen, allein deshalb hätte sich die Rumpftruppe zumindest einen Punkt verdient gehabt. Doch der extrem lange letzte Angriff der Ditzinger machte diese Hoffnung zunichte.

TV Mundelsheim:
Hermann, Salles, Kümmerlen – Bender (5/1), Tschürtz (7), Müller (7), Berkemann (1), Stahl (3), Schnetzer (1), Hochwimmer (1), Michy (4).