Jörg Haug wird den TVM nur noch in der Rückrunde coachen. Foto: Archiv (avanti)

Der Coach des TV Mundelsheim und sein Co-Trainer Sven Bühler müssen zum Saisonende gehen.

Mundelsheim - Das Jahr beginnt für die Landesliga-Handballer des TV Mundelsheim mit einem Kracher: Der Spitzenreiter spielt am Samstag (17.30 Uhr) beim punktgleichen Tabellenzweiten HC Oppenweiler/Backnang II. Doch ein mindestens genauso großer Kracher ist die Nachricht, dass sich der TVM zum Saisonende vom Trainergespann Jörg Haug/Sven Bühler trennen wird. „Das wurde uns kurz vor Weihnachten mitgeteilt. Über die Gründe, die uns genannt wurden, möchte ich nicht sprechen“, sagt Haug, der aber einräumt, „dass mich die Entscheidung überrascht hat und auch etwas traurig macht. Denn mir macht die Arbeit mit der Mannschaft Spaß. Und ich hatte Sven Bühler ja erst zu Saisonbeginn dazugeholt. Wir wollten das schon gerne weiterführen.“

Was genau die Gründe des TV Mundelsheim für die Trennung von Jörg Haug und Sven Bühler sind, dazu möchte sich auch Abteilungsleiterin Heike Eisele nicht öffentlich äußern. „Wir sind trotz der momentan guten Tabellensituation zu dem Schluss gekommen, dass es für das kommende Jahr richtig ist, mit einem neuen Trainer weiter zu machen“, sagt sie lediglich. Wer alles in die Entscheidung mit eingebunden war, möchte Heike Eisele ebenfalls nicht erläutern. Zwar schätze sie Jörg Haug und Sven Bühler menschlich und fachlich sehr. Dennoch glaube man, dass es für die Mannschaft so der bessere Weg sei. „Die Mannschaft wird größtenteils in dieser Konstellation zusammenbleiben und will jetzt alles dafür geben, den Aufstieg in die Württembergliga zu schaffen. Ich bin mir sicher, dass dies bei den Trainern genauso der Fall ist“, sagt Heike Eisele. Was einen möglichen Nachfolger betrifft, so führe man bereits Gespräche. Einen Termin, bis wann der neue Trainer präsentiert werden soll, gebe es aber nicht.

Was den hundertprozentigen Einsatz in der Rückrunde betrifft, so ist Jörg Haug mit der TVM-Abteilungsleiterin vollkommen d’accord. „Bei uns wird sich nichts ändern, wir werden genauso mit Vollgas weitermachen wie bisher“, sagt Haug, der den Eindruck hat, „dass dies bei der Mannschaft genauso ist. Wir hatten im neuen Jahr eine sehr gute Trainingsbeteiligung, alle ziehen voll mit.“ Das Spiel in Oppenweiler sehe er nicht als Vorentscheidung um den Aufstieg. „Vielleicht wird es richtungsweisend, aber es wird im Laufe der Rückrunde noch sehr viel passieren.“

Der HC Oppenweiler/Backnang II hatte als Aufsteiger zu Saisonbeginn zwei Niederlagen kassiert, darunter zum Auftakt ein deutliches 20:31 in Mundelsheim. Danach gab es jedoch eine Serie von elf Spielen ohne Niederlage. Lediglich beim SV Hohenacker-Neustadt, wo ohne Harz gespielt werden muss, gab es ein Remis, ansonsten zauberte die Drittliga-Reserve des HCOB zehn Siege aufs Parkett. „Ich denke, dass sie tatsächlich am Anfang etwas gebraucht haben, um in der Liga anzukommen“, findet Jörg Haug, der sich sicher ist, dass es „ein gutes und spannendes Spiel wird“. Eine der großen Stärken des HC Oppenweiler/Backnang II sei der ehemalige Drittliga-Torhüter Stefan Merzbacher. „Solch ein Rückhalt mit einer guten Abwehr davor bringt sie oft in die Lage, sehr schnell nach vorne zu spielen und einfache Tore zu erzielen. Damit zwingen sie dem Gegner dann ihr Spiel auf.“ Genau das gelte es zu verhindern. „Im Grunde genommen spielen wir ja sehr ähnlich. Auch bei uns wird es wichtig sein, dass Abwehr und Torhüter funktionieren und wir schnell nach vorne kommen. Und wir müssen im Angriff die nötige Geduld aufbringen und dürfen uns nicht zu viele Fehler erlauben“, gibt Jörg Haug die Marschroute für das Spitzenspiel vor.

Immerhin hat er nach langer Zeit mal wieder den kompletten Kader an Bord und kann personell daher aus dem Vollen schöpfen. Deshalb geht er mit dem nötigen Respekt, aber auch einer Portion Selbstbewusstsein an diese Aufgabe: „Fakt ist: Wir sind Tabellenführer und wollen unsere Chance natürlich nutzen.“