Tom Kizler und der TVM haben in der zweiten Halbzeit zu kompliziert gespielt. Foto: avanti

Die Mundelsheimer Württembergliga-Handballer unterliegen dem VfL Waiblingen zu Hause mit 29:37.

Mundelsheim -

Jörg Haug, der Trainer der Württembergliga-Handballer des TV Mundelsheim, saß am Sonntag nach Abpfiff noch eine ganze Weile allein auf der Trainerbank in der Käsberghalle und starrte ins Leere. Auf der Anzeigentafel leuchtete noch immer ein 29:37 – das Endergebnis der Partie des TV Mundelsheim gegen den VfL Waiblingen. „Das wird noch den ganzen Abend dauern, bis ich das verdaut habe“, meinte er und fügte an: „Das Ergebnis ist viel zu hoch ausgefallen. Die Waiblinger waren nicht so viel besser, wie es das Ergebnis widerspiegelt.“

Gestartet sind die Mundelsheimer nämlich sehr gut, leider aber auch mit einer Menge Pech. Weil Maximilian Mauch, Heiko Michy und Hannes Stahl schnell und einfach zum Zug gekommen waren, lag der TVM nach sechseinhalb Minuten mit 3:2 in Führung. Dreimal hatte der Gastgeber bis dahin aber auch schon nur Aluminium getroffen. Mit einem Quäntchen Glück mehr, hätte sich der TVM also schon nach kurzer Zeit einen soliden Vorsprung herausarbeiten können, zumal Salvatore Leonetti im TVM-Kasten in der ersten Viertelstunde etliche schöne Paraden zeigte und so einige der Fehler seiner Vorderleute wieder ausbügelte. „Wir haben in der ersten Halbzeit relativ einfach gespielt und sind so zum Erfolg gekommen. Durch Geduld und viel Druck im Angriff hauptsächlich über Andi Bender“, so Haug. Spielmacher Bender verteilte die Bälle schnell, setzte vor allem durch seine Anspiele auf Hannes Stahl im linken Rückraum gute Akzente.

Der TVM agierte aus einer stabilen 6:0-Abwehr heraus, die vor allem den gegnerischen Kreisläufer Lukas Baumgarten, den Jörg Haug im Vorfeld sehr stark eingeschätzt hatte, gut im Griff hatte. Der VfL wiederum tat sich in dieser Phase im Positionsangriff schwer und punktete in erster Linie über die erste oder zweite Welle. Bis zum 8:8 in der 18. Minute sahen die Zuschauer ein Spiel auf Augenhöhe, dann aber schlichen sich beim TVM mehr Fehler ein. Immer wieder suchten die Hausherren beispielsweise Heiko Michy am Kreis, der Ball fand sein Ziel aber nicht und der TVM wurde sofort mit einem Konter bestraft. So zog der VfL innerhalb von acht Minuten auf 14:10 davon. Der TV Mundelsheim ließ sich aber nicht abschütteln. Mit einem verwandelten Strafwurf quasi mit dem Halbzeitpfiff, markierte Hannes Stahl den Anschlusstreffer zum 15:16.

„In der zweiten Halbzeit haben wir teils zu kompliziert gespielt. Es gab mindestens fünf Würfe, die müssen wir einfach machen. Wenn du diese einfachen Tore nicht machst, musst du hinten umso mehr tun“, analysierte Haug. Eine aggressive und effektive Deckungsarbeit gelang dem TVM nun aber nur noch, wenn man auf die Gäste im Positionsangriff traf. „Wo es gehapert hat, das waren die Schlagwürfe aus recht kurzer Distanz, wir waren bei der zweiten Welle zu defensiv, das Rückzugsverhalten nicht gut. Es kann nicht sein, dass der Gegner in der zweiten Welle bis auf acht Meter herankommt und fast ungehindert wirft“, ärgerte sich Jörg Haug. Nur bis zum 20:20 in der 40. Minute lagen die Teams deshalb gleich auf. Weil auch Salvatore Leonetti nun kaum noch einen Ball zu fassen bekam, zogen die Gäste wieder davon – über ein 23:26 in der 48. und ein 28:32 (56.) bis zum deutlichen 29:37-Endstand.

Ein Blick auf die Tabelle verrät: Den bis dato punktgleichen Waiblingern ist mit ihrem Sieg in Mundelsheim genau das gelungen, was der TVM gerne selbst geschafft hätte. Ein Sprung innerhalb des dicht gedrängten Mittelfelds auf den siebten Platz. Die Mundelsheimer rangieren so aber nach ihrer dritten Niederlage in Folge nach neun Spielen auf Rang zehn. TV Mundelsheim:
Leonetti, Ernst – König, Bender (2), Wolf (1), Mauch (5), Müller (7), Escher, Stahl (11), Kizler (1), Otto, Michy (1), Danner, Vonthein (1).