Keeper Maximilian Ernst ist einer der Sieggaranten gewesen. Foto: avanti

Württembergliga-Aufsteiger TV Mundelsheim besiegt die SG BBM Bietigheim II mit 26:22 (8:8).

Mundelsheim - Dass Aufsteiger TV Mundelsheim nach sechs Saisonspielen in der Handball-Württembergliga mit 8:4 Punkten in der oberen Tabellenhälfte steht, darauf hätte wohl kaum jemand vor dem Start der Runde gewettet. Selbst Trainer Jörg Haug war nach dem 26:22 (8:8) gegen die SG BBM Bietigheim II am Samstagabend noch etwas ungläubig: „Da hat sicher niemand mitgerechnet.“ Und Rückraumspieler Andreas Bender ergänzte: „Am wenigsten wir selbst.“ Doch Haug hatte auch gleich eine Begründung für den Höhenflug parat: „Die Mannschaft fightet einfach wie verrückt!“

Insbesondere die starke Abwehr ist der Garant für die Mundelsheimer Siege. „Nur acht Gegentore in einer Halbzeit gegen diese Mannschaft, das ist ein Wort“, lobte der TVM-Coach seine Defensive. Zwei Spieler bekamen dabei ein Sonderlob – nicht vom Trainer, sondern von einem Kollegen: „Was Philipp Tschürtz und Heiko Michy da hinten im Mittelblock ackern, das ist nicht mehr normal“, befand Andreas Bender. Gegen die Bietigheimer Zweitliga-Rerserve, bei der Spielertrainer Timo Salzer erstmals in dieser Saison zum Einsatz kam, war zudem Torhüter Maximilian Ernst vor allem in den ersten 40 Minuten ein Garant für den Erfolg.

Dabei ging der Start zunächst gründlich daneben. Mit 0:4 lagen die Mundelsheimer nach acht Minuten zurück, wobei Thomas Müller einen Siebenmeter an die Latte und einen Wurf von Rechtsaußen an den Innenpfosten gesetzt hatte. Doch da der TVM – auch dank der Paraden von Ernst – für den Rest der ersten Halbzeit kein einziges Feldtor mehr zuließ und die Gäste nur noch viermal per Siebenmeter trafen, reichten den Mundelsheimern acht Treffer, um nicht mit einem Rückstand in die Pause gehen zu müssen. „Wir haben vorne aber zu wenig Druck auf die Lücken gemacht“, sah Jörg Haug im Angriff noch deutliches Steigerungspotenzial.

Das schöpfte seine Mannschaft dann nach dem Wechsel auch wesentlich besser aus. Insbesondere Hannes Stahl, der bereits fünf der acht TVM-Treffer in der ersten Hälfte markiert hatte, legte einen Megalauf aufs Parkett. Abgesehen von den sechs eiskalt verwandelten Siebenmetern, die durchaus zur Erweiterung seines Namens auf Hannes „Nerven aus“ Stahl berechtigen würden, versenkte er noch weitere sieben Würfe im Bietigheimer Tor und war damit der überragende Offensivspieler an diesem Abend. „Entscheidend war einfach, dass wir die Angriffe geduldig zu Ende gespielt haben“, lobte Jörg Haug seine Mannschaft. Denn die eigentliche Stärke der Mundelsheimer – Konter und schnelle Tore mit der ersten und zweiten Welle – kam diesmal so gut wie nicht zum Tragen. Lediglich ein Gegenstoßtor ist für den TVM extrem ungewöhnlich. „Aber wenn wir im Positionsangriff in Bewegung gekommen sind, hat es auch so funktioniert“, betonte Haug, dessen Team Mitte der zweiten Hälfte mit 18:14 in Führung lag. Zwar kamen die Bietigheimer noch zweimal auf zwei Tore heran. Doch in der Schlussphase nutzten die Mundelsheimer – allen voran Linksaußen Tom Kizler – gegen die nun offensivere Gäste-Abwehr den Raum für die entscheidenden Tore zum von den Fans lautstark bejubelten 26:22-Sieg.

TV Mundelsheim:
Ernst, Leonetti – König (1), Bender (1), Wägerle, Tschürtz (3), Mauch (1), Müller (1), Stahl (13/6), Kizler (4), Michy (1), Vonthein (1).