Johannes Wolf ist einer der starken TVM-Rückraumspieler, auf die der TVG im Derby achten muss. Foto: Archiv (avanti)

In der Handball-Landesliga steigt am Sonntag (17 Uhr) das Duell TV Mundelsheim gegen TV Großbottwar.

Mundelsheim - Die Landesliga-Handballer des TV Großbottwar sind von je her nicht unbedingt das auswärtsstärkste Team. Umso überraschender war es vergangene Saison, als sie ausgerechnet im Derby beim damaligen Tabellenführer TV Mundelsheim ihren ersten Auswärtssieg der Saison feierten. Nun steht am Sonntag um 17 Uhr erneut die Partie in der Käsberghalle auf dem Programm – und wieder gehen die Störche ohne einen einzigen Auswärtssieg ins Derby. Die Mundelsheimer hingegen haben aus der vergangenen Saison etwas gutzumachen, verloren sie doch in der Rückrunde auch noch das Spiel in Großbottwar. Für genügend Spannung ist also am Sonntag gesorgt, zumal den TVM (12:12 Punkte) und den TVG (11:13) in der Tabelle nur ein einziger Zähler trennt.

„Die Mundelsheimer werden sicher darauf aus sein, dass sich die Geschichte der vergangenen Saison nicht wiederholt. Die Frage ist auch, wie sie die 35:50-Niederlage in der Vorwoche bei Spitzenreiter Weinstadt verkraftet haben. Ich denke aber mal, dass sie eher mit einer ,Jetzt-erst-recht-Einstellung’ ins Derby gehen“, glaubt der Großbottwarer Co-Trainer Jürgen Sommer. „Für uns wird es drauf ankommen, von Anfang an Feuer zu machen, damit sie das Gefühl bekommen, dass es durchaus wieder eine Niederlage werden könnte.“ Etwas schwierig sei es für sein Team einzuschätzen, „wer beim TVM tatsächlich auf der Platte steht. Wenn alle an Bord sind, dann hat Mundelsheim mit Andreas Bender, Hannes Stahl, Philipp Tschürtz, Johannes Wolf und Nico Gassner natürlich einen sehr starken Rückraum. Aber wir wollen uns ohnehin vor allem auf unser eigenes Spiel konzentrieren“, so Sommer, für den die Mundelsheimer allein schon aufgrund des Heimrechts der Favorit sind.

Ob der TVM abgesehen von den Langzeitverletzten vollzählig sein wird, das kann selbst Trainer Dominic Schaudt nicht mit absoluter Sicherheit sagen: „Ich musste beruflich bedingt am Donnertagabend kurzfristig fürs Training absagen. Aber ich weiß zumindest von keinem, dass er definitiv nicht dabei ist. Und verletzt ist wohl auch niemand. Es ist bei uns derzeit einfach so, dass viele Spieler inzwischen voll im Berufsleben stehen und daher nicht konstant ins Training kommen. Das macht eine gezielte Vorbereitung natürlich schwierig.“

Ganz klar sei aber, dass man endlich mal wieder ein Derby gewinnen und die Hinrunde mit einem positiven Punktekonto abschließen möchte. „Das sollte unser Anspruch sein. Es ist auch sicher nicht angedacht, in dieser Saison erneut beide Derbys zu verlieren“, sagt Schaudt. Dafür sei es vor allem wichtig, wieder Stabilität in die Abwehr zu bekommen. „Wobei es in Weinstadt ja trotz der 50 Gegentore nicht so war, dass wir abgeschlachtet wurden. Wir sind einfach nie richtig zum Verteidigen gekommen. Das ging immer in dem Rhythmus: schnelle Mitte, Tor, schnelle Mitte, Tor. Und zum Ende hin waren meine Jungs dann platt und haben nicht mehr getroffen. Am Sonntag müssen wir den Gegner einfach wieder in den stehenden Angriff bekommen“, fordert Schaudt. Zwar habe der TV Großbottwar durchaus die Spieler, um mit viel Tempo nach vorne zu spielen. Aber genau das müsse man eben unterbinden.