Andreas Bender ist mit zehn Toren gegen Oeffingen bester Spieler der Mundelsheimer gewesen. Foto: avanti

Die Handballer des TV Mundelsheim gewinnen mit 26:25 (14:10) gegen den TV Oeffingen.

Mundelsheim - Genau 38 Sekunden waren am Samstagabend in der Mundelsheimer Käsberghalle noch zu spielen. Die Partie zwischen den Landesliga-Handballern des TV Mundelsheim und des TV Oeffingen stand 25:25, TVM-Trainer Jörg Haug nahm seine letzte Auszeit, um den finalen Spielzug zu besprechen. Wenige Sekunden vor Spielende dann der Wurf, der aber vom Gäste-Keeper pariert wurde. In diesem Moment legte Oeffingens Trainer Manuel Mühlpointner, jahrelang Spielertrainer der HG Steinheim-Kleinbottwar, seine grüne Karte für eine Auszeit auf den Kampfrichtertisch. Der Abpraller landete jedoch nicht bei einem seiner Spieler, sondern beim Mundelsheimer Rechtsaußen Björn Berkemann. Der hatte bis dahin noch kein Tor erzielt, doch diesen letzten entscheidenden Wurf mit der Schlusssirene verwandelte er.

Anschließend gab es noch ein paar Diskussionen beim Kampfgericht. Doch letztlich fiel die Entscheidung, dass die Oeffinger nach dem Abpraller nicht in Ballbesitz waren und somit Mühlpointner nicht die Berechtigung hatte, eine Auszeit zu nehmen. „Alles korrekt“, räumte der Gäste-Trainer kurz darauf ein, trauerte aber zu Recht der großen Chance hinterher, beim Tabellenzweiten zumindest einen Punkt mitzunehmen. „Die Chance war heute wirklich da. Vor allem in der zweiten Halbzeit hat unsere Variante mit dem siebten Feldspieler sehr gut funktioniert.“ Nahezu permanent im zweiten Durchgang hatte Mühlpointner im Angriff seinen Torhüter rausgenommen, um so eine Überzahlsituation zu schaffen. Immer wieder führte dies zum Erfolg – und sorgte wohl auch für das kurioseste Tor des Abends. Denn als ein Oeffinger Wurf direkt nach der Pause vom Mundelsheimer Block abgefälscht wurde und der Ball neben das Tor gegangen wäre, wollte TVM-Keeper Robin Deuring sich den Ball so schnell wie möglich schnappen, um auf den leeren gegnerischen Lasten zu werfen. Allerdings rutschte ihm das Spielgerät dabei aus der Hand und er legte ihn sich selbst ins Netz – ein letztlich fast schon bezeichnender Auftakt für eine aus Mundelsheimer Sicht sehr durchwachsene zweite Halbzeit.

Denn im ersten Durchgang hatten die Hausherren die Partie noch dominiert, und es schien, dass das Duell Zweiter gegen Zweitletzter den erwarteten Verlauf nehmen würde. Vor allem Andreas Bender traf am Fließband, sechs der ersten sieben TVM-Tore gingen auf sein Konto. „Da haben wir in der Abwehr gut gestanden und dann vorne die schnellen Treffer gemacht“, erklärte Jörg Haug, dessen Team mit einem 14:10-Vorsprung in die Pause ging. „Leider haben wir in der zweiten Halbzeit nicht mehr so gut verteidigt, es fehlte oft der letzte Schritt raus auf den Gegner. Und vor allem haben wir dann im Angriff schlecht gespielt. Wir haben die Vorgaben nicht mehr umgesetzt und uns zu viel in Einzelaktionen verstrickt.“

So kamen die Gäste bereits beim 17:17 erstmals zum Ausgleich und gingen beim 22:23 aus TVM-Sicht erstmals in Führung. Gut fünf Minuten vor Schluss wurde es beim 23:23 dann richtig kritisch, als sich die Mundelsheimer eine doppelte Zeitstrafe einfingen. Doch gerade jetzt waren es die von Jörg Haug bemängelten Einzelaktionen, welche sein Team retteten. So traf Andreas Bender trotz doppelter Unterzahl zum 24:24, Nico Gassner hämmerte bei angezeigtem Zeitspiel kurz darauf einen Unterarmwurf zum 25:24 ins Oeffinger Tor, bevor Björn Berkemann den bereits erwähnten Schlusspunkt setzte. „Man muss es zugeben: Wir hatten heute mehr Glück als Verstand. Das hätte auch ins Auge gehen können“, räumte Jörg Haug nach der Begegnung ein.

TV Mundelsheim:
Deuring, Heidecker – Bender (10), J. Gassner (3), Tschürtz (6), Wolf, Müller, Escher (1), Berkemann (1), Stahl, Kizler, Michy (3), N. Gassner (2).