Weinfreunde haben in Mundelsheim die Qual der Wahl.Der Aufstieg wird mit einem herrlichen Blick auf die Neckarschleife belohnt. Foto:  

Die Lauffener Weingärtner haben zum zehnten Mal zum Käsbergfest in die Weinberge eingeladen.

Mundelsheim - Die Käsbergkanzel war an diesem Wochenende wieder Mittelpunkt des Gemeindelebens. In den Abendstunden war Mundelsheim selbst mehr oder weniger verwaist – oben aber entlang des Käsbergweges herrschte einmal mehr das pralle Leben. Wirkte am Freitag der Weinberg – vom Regen leider heftig heimgesucht - eher verlassen, zeigte sich das Käsbergfest am Samstag von seiner schönsten Seite. Und das 2017 sogar bereits zum mittlerweile zehnten Mal.

Während die vielen mit dem Weingeschäft verbundenen Bürger von Mundelsheim, die in irgendeiner Form mit dem edlen Tropfen zu tun haben – und das sind die meisten – tatkräftig im Einsatz waren, bewegten sich Weindurstige aus sämtlichen Richtungen ähnlich wie bei einer Völkerwanderung fast in geschlossenen Reihen in Richtung Käsberg. Dort mühten sich die Gruppen bergauf Richtung Kanzel, um noch einen der begehrten Plätze zu ergattern. Oberhalb der Neckarschleife reihte sich an dem Hang entlang Tisch an Tisch. Dort werden Spezialitäten wie Flammkuchen und Winzersteak kredenzt. Am Samstag lockte dann wieder der beliebte Ochs am Spieß. Schon aus dem Ort heraus gesehen bietet das Fest ein tolles Bild – und von oben konnten die Besucher dann einen weitschweifenden Blick auf die Neckarschleife genießen.

Eine bewundernswerte Organisation sicherte die Bewirtung der hungrigen und durstigen Wanderer, die aus Nah und Fern aus allen Richtungen zur Käsbergkanzel gekommen waren, um die Gemeinschaft rund um den Käsberg zu erleben, der die Weinlandschaft von Mundelsheim repräsentiert. Voll auf ihre Kosten kamen die Viertelesschlotzer, die zwischen Weiß und Rot, süß und Secco, zwischen Rosé sowie verschiedenen Traubensorten auswählen konnten – darunter auch schon die neuen Jahrgänge. Die Jungwinzer der Region schenkten dazu ihre eigenen Weine aus.

Für Unterhaltung sorgte der Musiker, Sänger und Liedermacher Mike Janipka, der es mit seiner Gitarre und seiner Stimme schafft, seine Zuhörer zu begeistern und zu rühren. Bei einem Open-Air in diesem Rahmen hat es ein Musiker jedoch schwer, gegen die Geräuschkulisse anzukommen. Die technische Anlage hilft in diesem Fall jedoch selbst einem, dessen Konzerte in der Regel die Seele baumeln lassen, sich schnell Gehör zu verschaffen. Janipka, der feinfühlig und philosophisch sein Publikum zu berühren weiß, kann sich so auch beim Käsbergfest durchsetzen und überzeugt mit großartigen, wenn auch feinfühligen Gitarrenarrangements – passend zu den sanften Lichtern. Einfallsreich und virtuos beim Gitarrenspiel, gut bei Stimme und flott beim Texten - Mike Janipka fliegen die Herzen im Laufe des Abends nur so zu. Zum Genuss beim Käsbergfest jedenfalls konnte er einen großen Beitrag leisten. Die Kulisse und die Weine taten den Rest.