Freuen sich auf die Sichelhenket: Holger Haist, Karin Röser, Manuela Hetzel (zweite Vorsitzende Musikverein), Lothar Freihofer (Aufsichtsrat WG Lauffen), Sonja Schult und Thomas Tränkle vom TV Mundelsheim (von links). Foto: Sandra Brock

Die Mundelsheimer Sichelhenket wechselt sich jährlich mit dem Weindorf ab. In diesem Jahr findet die neu interpretierte Traditionsveranstaltung am kommenden Wochenende, 27. und 28. August statt. Start am Samstag ist um 17 Uhr, am Sonntag um 11 Uhr.

Mundelsheim - Die Mundelsheimer Sichelhenket feiert heuer ihren 40. Geburtstag. 1976 wurde sie erstmals als Straßenfest in der Ortsmitte veranstaltet. Seit 1990 wird sie im jährlichen Wechsel mit dem Mundelsheimer Weindorf gefeiert. Damit findet an diesem Wochenende, 27. und 28. August, die insgesamt 22. Mundelsheimer Sichelhenket statt.

Zurück geht die Sichelhenket auf ein Brauchtum der Landbevölkerung. Zu Beginn der Ernte wurde ein Seil über die Straße oder den Hof gespannt, das nach getaner Erntearbeit mit Blumensträußen, Vespersäckle, Krug, Sichel und einer Erntekrone geschmückt wurde.

Das so genannte Ernteseil zur Mundelsheimer Sichelhenket wird dieses Jahr wieder von einer Gruppe Frauen unter der Leitung von Margarete Götz angefertigt. Zur Eröffnung am Samstag, 27. August, wird es von den Feuerwehrmännern der Altersabteilung fachgerecht aufgehängt. Um 17 Uhr geben der Mundelsheimer Bürgermeister Holger Haist und die Württemberger Weinkönigin Mara Walz den offiziellen Startschuss für die zweitägige Sichelhenket – übrigens mit einem Fass Freiwein für die Besucher.

Traditionell ist die Sichelhenket in Mundelsheim das Fest, bei dem die Vereine mitmachen können und sollen. Zehn mischen diesmal mit. „Das könnten natürlich mehr sein“, sagt Karin Röser vom Mundelsheimer Ordnungsamt, die im Rathaus für die Organisation der Sichelhenket zuständig ist. Neu dabei ist heuer der Schachverein. Dafür sind allerdings der Liederkranz und die Landfrauen nicht mehr mit von der Partie. „Das liegt nicht am Willen, sondern an der Altersstruktur in den Vereinen“, erklärt der Bürgermeister. Er hat dafür Verständnis. „Ich bin froh und stolz, dass wir dieses Fest in dieser Größe und zu dieser Jahreszeit hinbekommen“, so Haist.

Auch die Freiwillige Feuerwehr macht diesmal nicht mehr bei der Sichelhenket mit. Das liegt zum einen daran, dass die Aufgaben der Wehr auf der nahen Autobahn immer größer werden. Zum anderen haben die Floriansjünger seit ein paar Jahren einen Tag der offenen Tür, an dem sie ihre Arbeit präsentieren. Insofern werde der Einsatz bei der Sichelhenket auch ein bisschen zu viel, erklärt Haist.

Neben den örtlichen Vereinen und Organisationen, die für einen gelungenen Ablauf des Festes sorgen, sind auch die Freunde aus der Partnerstadt La Motte-Servolex da. Rund 20 Personen um den Bürgermeister Luc Berthoud haben sich angekündigt. Sie werden aber nicht nur als Gäste bei der Sichelhenket sein, sondern die Veranstaltung auch mit einem Stand bereichern. Angeboten werden dort französische Spezialitäten – während an allen anderen Ständen die hiesigen Schmankerl im Vordergrund stehen. Der Turnverein etwa hat sein Angebot um saure Kutteln aufgestockt – und auch die Tatsache, dass die Landfrauen nicht mehr mitmachen, heißt nicht, dass es keinen Kartoffel- und Zwiebelkuchen mehr gibt. Um den kümmern sich nämlich jetzt die Wengerter. Gebacken werden die herzhaften Kuchen in den Backhäusern.

Musikalisch geht es diesmal bei der Sichelhenket traditionell zu. Am Samstag wartet ein Steirischer Abend auf die Gäste. Die Musiker aus Oberwölz in Österreich sind mit der örtlichen Musikkapelle befreundet und eigens zum Fest zu Besuch. Erichs Dorfmusik wird außerdem am Samstag für Stimmung sorgen, während am Sonntag die Musiker der Stadtkapelle Besigheim auftreten, ebenso wie die Big Band sowie das Blasorchester der Musikkapelle Mundelsheim.

Was das Wetter angeht, so sind die Organisatoren zuversichtlich und voller Hoffnung. Denn vor zwei Jahren hat es den Sichelhenket-Sonntag komplett verregnet. „So was ist dann wirklich schade für die Vereine“, betont Haist. Und für die Gäste sowieso. Deshalb: „Das Wetter muss gut werden“, erklärt Sonja Schult von den örtlichen Weingärtnern bestimmt. „Sonst müssen wir einen Monat lang Kartoffel- und Zwiebelkuchen essen.“