Die Handwerker haben ihr Können gezeigt. Foto: KS-Images.de

Der Pfingstmarkt mit seinen rund 50 Ständen hat zahlreiche Besucher angelockt.

Mundelsheim - Trotz leichten Nieselregens haben sich die Besucher des traditionellen Pfingstmarkts in Mundelsheim die gute Laune nicht verderben lassen. Fröhlich flanierten sie von Stand zu Stand, ließen sich „von ällem ebbes“ schmecken und nahmen das Angebot der rund 50 Stände unter die Lupe. Das war, wie es für einen Krämermarkt typisch ist, bunt gemischt mit einem Hauch ländlicher Prägung.

So gab es Lederwaren, Kleidung von flippig bis trutschig, Würste, Marmeladen, Modeschmuck, Honig und Kerzen, Tees und Gewürze, Spielzeug, Windräder und tausend andere Dinge. Eine Frau kam mit einer Einkaufsliste zum Gewürzstand, eine andere versuchte, ihren Mann davon zu überzeugen, dass ihm der Strohhut wirklich gut stehe. Der zeigte sich wenig überzeugt von der kreissägengroßen Kopfbedeckung. „Do fahr i oimal mit’m Schlepper, no isch des Deng weg.“ Eine junge Frau liebäugelte mit einem bunten Windrad für die Terrasse, befürchtete aber „Des isch bestimmt z‘ teuer.“ Für fünf Euro nahm sie es aber doch mit nach Hause.

Die meisten Standbetreiber waren die typischen Händler, doch es gab auch Ausnahmen. Sonia-Stefania Michaelis, die als Tagesmutter das Mundelsheimer „Eulennest“ betreibt, bot Kinderschminken und Malen an; Außerdem konnten die Kleinen von ihr bereits vorgefertigte Tonherzen und -pilze bemalen. Das Angebot war kostenlos, Spenden jedoch willkommen.

Tatjana Hirschberger aus Waiblingen war zum ersten Mal auf dem Pfingstmarkt und offerierte Handgemachtes: Kinder-T-Shirts, die aufwändig mit verschiedenen Figuren benäht und bestickt waren, eine Lampe aus Kaffeekapseln, bunten Haarschmuck oder kunstvoll gewundene Ringe.

Handgemacht war auch das Stichwort für den Auftritt der Mundelsheimer Handwerker. Wie schon zwei Jahre zuvor hatten sie ein kleines Haus mit offener Vorderseite errichtet, wo sie im Halbstundentakt ihr Können unter Beweis stellten. Die Präsentation auf einer Bühne durch Moderator Felix Banzhaf, eigentlich Versicherungsagent, zog viel Aufmerksamkeit auf sich. Holzbau Schmid war fürs Dach zuständig, Späth Haustechnik baute einen Unterspülkasten fürs WC ein, die Firma Bäuerle übernahm Trockenbau und ökologische Fassadendämmung. Beim Fenster der Firma Lais konnten die Marktbesucher ihr Mütchen mit Hammer, Kuhfuß und Schraubenzieher kühlen, scheiterten aber am einbruchssicheren Fenster. Die Firma Kizler versah den Fensterladen mit dem richtigen Holzschutz, Maler Veigel die Wände mit Tapeten, Caywerk übernahm die Fliesenarbeiten.

Und weil zum Haus auch ein Fahrrad gehört, präsentierte Michls Werkstatt Fahrradständer, die Zweiradscheune informierte über verschiedene Elektroantriebe. „Bei einem Mittelmotor kann man die Reifen wie gewohnt zur Reparatur ausbauen, außerdem ist eine Rücktrittbremse möglich“, erklärte Gerhard Armbruster. Zum Schluss der Handwerkerpräsentation gab’s noch Tipps zur finanziellen Absicherung. Die neue Art der Leistungsschau kam sehr gut an, sagte Bäuerle-Geschäftsführer Carsten Koffler: „Ein Kunde hat mir eben gesagt, das sei die beste Idee, um die Leistungsfähigkeit der Mundelsheimer Handwerker zu zeigen.“

Eröffnet wurde der Pfingstmarkt von einem Freiluftgottesdienst mit Musikkapelle und Posaunenchor. Die Musiker sorgten auch, mit Unterstützung des Musikvereins Zaberfeld, den Tag über für Stimmung. Am Weinbrunnen wurden Mundelsheimer und Lauffener Weine ausgeschenkt, der CVJM verloste Blumen, der Chor „Sing your Soul“ veranstaltete einen Bücherflohmarkt. Und auch die Stiftsscheuer samt Weinbauausstellung und Küferwerkstatt hatte, ebenso wie verschiedene Geschäfte, für die Besucher geöffnet.