An Stellwänden haben künftige Erzieher verschiedene Einrichtungen präsentiert und standen den Schülern für Fragen zur Verfügung. Foto: Mathilde-Planck-Schule

Angehende Erzieherinnen haben Achtklässlern der Justinus-Kerner-Schule ihren künftigen Beruf präsentiert.

Ludwigsburg - Ludwigsburg
Die Erzieherinnen und Erzieher, die an der Mathilde-Planck-Schule Ludwigsburg ausgebildet werden, haben für eine achte Klasse der Justinus-Kerner-Schule eine Infoveranstaltung über den Erzieherberuf gestaltet. „Die Idee kam von den Auszubildenden“, erzählt Andrea Dietz, stellvertretende Klassenlehrerin in der Abschlussklasse der praxisintegrierten Erzieherausbildung.

Die Auszubildenden zum Erzieherberuf hatten im Unterricht die Aufgabe, sich in verschiedenen Einrichtungen wie zum Beispiel Kindergärten, Jugendzentren und Wohnheimen zu informieren und zu hospitieren. Dabei haben sie sich anhand von Leitfragen mit verschiedenen Arbeitsfeldern des Erzieherberufs auseinandergesetzt. Anschließend sollten sie ihre Erkenntnisse lediglich in der Klasse vorstellen – da kam die Idee von einer der Auszubildenden, Natasha Lee, und die Klasse beschloss: Sie wollten die Ergebnisse nicht nur der eigenen Klasse vorstellen, sondern einen doppelten Nutzen daraus ziehen und Interessierten möglichst praxisnahe Einblicke in den Erzieherberuf geben. Daraus entstand die Infoveranstaltung mit einem lebendigen Vortrag zum Erzieherberuf und einem ansprechend gestalteten Markt der Möglichkeiten. Darüber hinaus hatten die Auszubildenden ein kaltes Buffet mit Speisen und Getränken vorbereitet, dort ergaben sich ungezwungene Gespräche zwischen Schülern der achten Klasse, den Auszubildenden und den anwesenden Lehrern. „Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen macht unheimlich Spaß. Wir wollen unseren Beruf vorstellen, damit andere den gleichen Weg gehen können,“ erklärt die zwanzigjährige Lea Müller.

Schülerteams hatten Stellwände gestaltet, auf denen die besuchten Einrichtungen, wie zum Beispiel ein Waldkindergarten, ein Abenteuerspielplatz oder ein Jugendfreizeitheim, dargestellt waren. Die jüngeren Besucher konnten im großen Saal der Mathilde-Planck-Schule umherlaufen und sich wie auf einer Messe an verschiedenen Ständen mit Ansprechpartnern über das jeweilige Arbeitsfeld austauschen.

Cornelia Stackelberg, Lehrerin an der Justinus-Kerner-Schule in Ludwigsburg, freute sich: „Für uns ist es sehr interessant hier zu sein und es ist wunderschön, wie wir hier willkommen geheißen werden und dass die Schüler das Berufsfeld so intensiv kennen lernen.“ Die Veranstaltung hat für die Werkrealschüler direkten Lehrplanbezug, aktuelles Unterrichtsthema sind die sozialen Berufe.

Lehrerin Dietz von der Mathilde-Planck-Schule äußerte sich ebenfalls sehr zufrieden: „Man merkt, dass der Funke übergesprungen ist, die Begeisterung für den Beruf ist auch bei den Werkrealschülern angekommen. Meine Auszubildenden sind professionell aufgetreten und haben ihre Erfahrungen mit enormem Engagement vermittelt und aufgezeigt, wie facettenreich der Erzieherberuf ist. Deshalb sind mir die pädagogischen Freiheiten wichtig: Es muss möglich sein, auf die Ideen der Schüler einzugehen. Die Ergebnisse sind greifbar, das ist anders, als wenn die Schüler nur ein Informationsblatt lesen würden.“

Clarissa Hallabrin, eine der beiden Referentinnen, erzählte während ihres Vortrags, dass sie bereits eine Ausbildung zur Versicherungskauffrau in der Tasche hatte. Erst danach habe sie sich zur Erzieherausbildung entschlossen. Über den von ihr gewählten Ausbildungsgang sagt sie: „Ich bin froh, dass es die praxisintegrierte Ausbildung gibt, die es mir ermöglicht hat, den Beruf so praxisnah zu erlernen und mich dabei eigenständig finanzieren zu können.

Wie sie haben zahlreiche Schüler der Klasse bereits Erfahrungen in anderen Berufen gesammelt und sich danach zu einer Erzieherausbildung entschlossen. Auch Constanze Kandzia, die Leiterin der Fachschule für Sozialpädagogik an der Mathilde-Planck-Schule Ludwigsburg, an der Kinderpflegerinnen und Erzieherinnen ausgebildet werden, hat vor ihrer akademischen Laufbahn eine Ausbildung zur Erzieherin abgeschlossen. Und zwar an der Mathilde-Planck-Schule, daher kennt sie die Schule aus eigener Anschauung auch aus der Perspektive einer Schülerin. Sie ist vom Engagement der Auszubildenden begeistert: „Das sind Sternstunden des Unterrichts, weil wir hier das sehen, was dem Einzelnen in Erinnerung bleibt. Es sind die Fachkräfte von morgen, die jetzt ihr Wissen an jüngere Schüler weitergeben.“ In ihrer Begrüßung empfahl sie besonders den Jungs den Erzieherberuf: „Ihr seid die Helden im Kindergarten.“