Trixi Kästle (Mitte mit schwarzer Jacke) inmitten ihrer Schüler sowie den Mitgliedern und Freunden des JudoTeam Steinheim. Foto: avanti

Judo-Trainerin Trixi Kästle hat den sechsten Dan verliehen bekommen und ist dafür von ihrem Team gefeiert worden.

Marbach/Steinheim - Sichtlich fassungslos stand Trixi Kästle am Sonntagabend da, als sie um die Ecke des Marbacher Bootshauses kam. „Voll geil“, waren die ersten und nahezu einzigen Worte, die sie zunächst rausbrachte, ansonsten war sie sprachlos – „was bei ihr selten der Fall ist“, wie Ehemann Thomas betonte. Rund 80 Mitglieder und Freunde vom JudoTeam Steinheim hatten sich versammelt und der Trainerin einen großen Überraschungsempfang bereitet. Der Anlass war die Verleihung des sechsten Dans an Trixi Kästle, welche der Deutsche Judo-Bund wenige Stunden zuvor im Rahmen der Deutschen Meisterschaften in Stuttgart vorgenommen hatte.

Eigentlich hatte auch diese Ehrung eine Überraschung sein sollen. „Aber ich wusste vorher schon, dass der Antrag gestellt worden war. Und dann haben mir im Vorfeld schon einige Leute gratuliert, dadurch war die Sache klar“, erklärte Kästle. Denn ab dem sechsten Dan kann man die Grade im Judo nicht mehr durch Prüfungen erlangen, man bekommt sie ehrenhalber für besondere Verdienste um die Förderung des Judosports verliehen. Die Dan-Grade werden auch Meistergrade genannt, im Gegensatz zu den Schülergraden, den Kyu. Ab dem ersten Dan trägt man einen schwarzen Gürtel, den hatte Trixi Kästle schon längst. „Der sechste Dan war schon mein Ziel. Aber den kann man eben nicht mehr durch eine Prüfung erlangen, daher lag es nicht in meiner Hand“, erklärte die Steinheimer Trainerin, für die diese Auszeichnung einen sehr hohen Stellenwert hat: „Es gibt nicht viele Frauen in Deutschland, die den sechsten Dan haben.“

Trixi Kästle ist nun also eine davon, was vom JudoTeam am Sonntagabend mit dem Überraschungsempfang auch gebührend gefeiert wurde. Eine Woche vorher hatten die 1. Vorsitzende Christine Stadlmeier und ihr Team die Aktion vorbereitet. Kästle war eigentlich mit dem Plan ins Bootshaus gekommen, sich hier mit dem Küchenteam zu treffen und kommende Veranstaltungen zu planen. Stattdessen wurde sie mit lauten Jubelrufen, rot-weißen Luftballons, einem bunten Blumenstrauß und Sekt empfangen. „Ich hatte wirklich keine Ahnung, was mich hier erwarten würde“, gab sie zu. Und Christine Stadlmeier war „erstaunt und erfreut, dass es mit der Geheimhaltung geklappt hat, das ist echt der Knaller“, freute sie sich über die Aktion.

Das Organisationstreffen des Küchenteams fiel an diesem Abend aus. Stattdessen gab es im Anschluss an den Empfang noch ein Essen im Bootshaus, das die gelungene Überraschung abrundete.