Hart erarbeitet haben sich die FSG-Schüler ihre Aufführung. Foto: avanti

Die Theater-AG des Friedrich-Schiller-Gymnasiums hat hart gearbeitet. Der Lohn war eine gelungene Aufführung von Shakespeares Klassiker „Romeo und Julia“.

Marbach - Es war ein hartes Stück Arbeit für die Teilnehmer der Theater-AG des Friedrich-Schiller-Gymnasiums, ihr diesjähriges Projekt auf die Bühne zu bringen. Am Sonntagabend war es dann aber so weit. Unter dem Titel „Romeo und Julia wollen nicht sterben“ präsentierten die 15 Nachwuchsschauspieler ihre Version von Shakespeares zeitlosem Klassiker. Spritzig und Modern war die Inszenierung, welche die alte Geschichte von einem nicht enden wollenden Konflikt erzählt.

Die Gymnasiasten breiteten die Geschichte der beiden Familien Montague und Capulet aus, die sich in den Straßen Veronas bis aufs Blut bekämpfen. Romeo, von der Familie Montague, trifft bei einem Maskenball auf Julia, die einzige Tochter des Familienoberhauptes der Capulets. Aufwendige Stilmittel wie Sprechchöre und wuselige Gruppenszenen bauten die Schüler des FSG in die weitere Geschichte ein – die heimliche Heirat der beiden Liebenden, Romeos Verbannung und das vermeintlich tragische Ende. Auch multimediale Mittel wie einen Beamer setzte die Theatergruppe ein. Als Projektionsfläche dienten dabei weiße Blumen und die Körper der Darsteller. In zum Teil chaotisch anmutenden Gruppenszenen verlor der Zuschauer durch die geschickte Choreografie niemals die Handlung oder die Hauptdarsteller aus den Augen und konnte sich stets an den kleinen Details am Rande erfreuen. Ein Augenaufschlag hier, eine Geste, die so gar nicht in die Zeit von Romeo und Julia passen wollte, dort.

Den ersten Hinweis darauf, dass man sich bei der Handlung nicht sklavisch an die Vorlage von Shakespeare hält, bekam der Zuschauer bei der berühmten Balkonszene. Anders als im Werk des englischen Dichters war es Romeo, der auf dem Balkon stand, während Julia im Hof weilte. Und am Ende offenbarte sich dann der große Unterschied zu Shakespeares Original. Im letzten Moment wacht Julia auf und verhindert den Selbstmord Romeos und die beiden Liebenden verschwinden zusammen von der Bühne.

Mit der Aufführung endete eine dreijährige Kooperation mit der Theater- und Schule-Initiative (Tusch). In insgesamt drei Produktionen hatten der Regisseur und Dramaturg Marcus Kohlbach sowie die Theaterpädagogin Kathrin Heuer zusammen mit der Kunstlehrerin Anja Abele die Theater-AG begleitet. „Es gibt kein Vorsprechen, bei uns ist jeder willkommen gewesen, der bereit war, die nötige Arbeit zu investieren“, sagt Kohlbach.

In verschiedenen Projektwochen, Probenwochenenden und Zusatzproben hatten die Schüler eine Menge Arbeit in ihr Projekt gesteckt. „Wir haben zwar den Rahmen vorgegeben, aber viele Impulse kamen von den Schülern selbst. Sie waren sehr kreativ“, verrät der Regisseur. „Das liegt auch daran, dass wir die Schüler sehr ernst genommen haben. Wir sind an die Sache herangegangen wie an eine echte Produktion.“ Die Kooperation war von Anfang an auf drei Jahre festgeschrieben. „Die Theater-AG wird es aber weiterhin mit Produktionen geben“, betont Anja Abele.