Marbach hat eine Boulebahn – also warum sie nicht nutzen? Foto:  

Nach dem ersten Treffen der Zukunftswerkstatt werden Infos über Angebote für Ältere gesammelt.

Marbach - Nach der Auftaktveranstaltung der Zukunftswerkstatt „Älterwerden in Marbach“ haben 15 interessierte Bürger und Verantwortliche aus Vereinen gestern Mittag im Bürgersaal das weitere Vorgehen diskutiert. Das erste auf drei Monate angelegte Projekt hat zum Ziel, alle Angebote zu sammeln, die es für ältere Menschen in der Schillerstadt gibt, um dann im nächsten Schritt zu überlegen, wie man diese Informationen an die Frau und an den Mann bringt. Reicht es, sie auf die Homepage der Stadt zu stellen? Soll man eine relativ umfangreiche und aufwendige Broschüre herausbringen, wie es die Nachbarkommune Ludwigsburg im Jahr 2009 gemacht hat? Oder genügen Ankündigungen in der Presse und in Schaukästen der Vereine?

Klar ist: Der Krankenpflegeverein Marbach und die Stadt, die das Projekt gemeinsam durchführen, sind auf die Unterstützung aktiver Mitstreiter angewiesen. Das machten Andrea von Smercek, von der Fachstelle für Bürgerschaftliches Engagement, und Werner Hertler, der Vorsitzende des Krankenpflegvereins Marbach, gestern Mittag deutlich. „Es gibt viele Aufgaben, die angepackt werden müssen, aber das können wir nicht allein, sondern nur gemeinsam leisten“, betonte Hertler und erinnerte an eine Initiative seitens der Kommunalpolitik, einen Seniorenrat zu etablieren, die vor Jahren jedoch ins Leere lief. Es sei viel darüber diskutiert worden, aber man habe damals die Notwendigkeit nicht gesehen, bestätigte Stadtrat Hendrik Lüdke, der seit Januar Rentner ist und sich als eine Art Bindeglied zwischen der Zukunftswerkstatt und der Verwaltung sowie dem Ratsgremium sieht.

Dass es schon viele Angebote für ältere Menschen in der Schillerstadt gibt, daran bestand kein Zweifel in der Runde. „Es geht jetzt darum, sie zu bündeln und auf eine breitere Basis zu stellen“, formulierte Erich Zwink, der Vorsitzende des VdK Marbach, seine Erwartung. „Jeder Verein macht sein Ding, dabei ist Vernetzung wichtig für uns alle.“

Und an neuen Ideen fehlt es nicht. Warum wird die Anlage mit Trainingsgeräten neben dem Festplatz nicht häufiger von Senioren genutzt? Man könnte doch beispielsweise jemanden suchen, der Interessierten dort Übungen zeigt und ältere Menschen anleitet. Oder warum nicht einfach einmal ein Bouleturnier ausrichten? Einen Versuch wär es wert, findet die langjährige Vorsitzende der Unicef-Gruppe Marbach, Brunhilde Scharmann, und bat darum, auch das Miteinander von Jung und Alt nicht aus dem Blick zu verlieren. Deshalb soll der Titel der Zukunftswerkstatt auch um den Untertitel „Roller und Rollator“ erweitert werden. „Älter wird jeder“, fügte Werner Hertler an, „insofern ist keiner ausgeschlossen. Es geht nicht um Abgrenzung bei unserem Projekt.“