Gehört zur Vorweihnachtszeit: Sich bei eisigen Temperaturen den Glühwein eines hiesigen Wengerters schmecken lassen – hier im Weingut Herzog von Württemberg. Foto: Werner Kuhnle

Die „Glühwein-Macher“ aus der Region haben alle geheime, aber leckere Rezepte.

Glühwein gehört zur Vorweihnachtszeit wie Gutsle und die passende Deko. Wenn es kalt und frostig ist, schmeckt die Mischung aus heißem Wein mit Gewürzen besonders gut. Aber die Menschen in der Region lieben das Getränk auch schon etwas früher – das hat zumindest Claudia Krügele vom Weingut Herzog von Württemberg festgestellt. Als man im Oktober den ersten herzoglichen Glühwein in Flaschen abgefüllt hatte, „war die Nachfrage riesig“, so die kaufmännische Leiterin des Weinguts. „Wir haben inzwischen sogar schon nachgefüllt.“

Die Idee, einen eigenen Glühwein zu kreieren, entstand aus dem Advent im Schloss Friedrichshafen. „Dort haben wir seit etwa fünf Jahren Glühwein ausgeschenkt“, berichtet Claudia Krügele. Immer öfter kam die Nachfrage von Kunden, ob es das Getränk nicht auch zum Mitnehmen in Flaschen gibt.

Und das gibt es jetzt. Des Herzogs Glühwein ist ein reiner Spätburgunder, „weil das von der Würzigkeit des Weins besonders gut passt“, erklärt die kaufmännische Leiterin. Um das herauszufinden, hat das Team eine ganze Reihe von Weinen erwärmt und verkostet – im Sommer. „Das war schon spannend“, sagt Claudia Krügele lachend. Die Wahl fiel eben auf den Spätburgunder, hinzu kam eine alte Rezeptur an Gewürzen – und fertig war er, der erste Glühwein.

Schon ein wenig länger sind die Weingärtner Marbach in Sachen Glühwein unterwegs. „2011 haben wir den ersten gemacht“, erinnert sich Marion Bäuerle, die Leiterin Marketing und Verkauf. Auch hier wird ein Spätburgunder verwendet, dieser wird in der Ein-Liter-Flasche zusammen mit einem extra Fläschen Sud verkauft – Letzterer wurde am 24. November von der Familie Hammer selbst gekocht. Und auch hier hatten es die Kunden schon eilig. „Schon zwei Wochen vorher gab es die ersten Anfragen“, berichtet Marion Bäuerle.

Doch guter Sud will Weile haben, denn Hammers warten mit dem Kochen immer so lange, bis es die besten und wirklich reifen Orangen gibt. „Sonst könnte das Ergebnis auch schnell bitter werden“, wissen die Glühwein-Experten. Zu süß soll es aber auch nicht sein. Deshalb sparen die Marbacher Weingärtner am Zucker. Was auch bei den Kunden gut ankommt, wie Marion Bäuerle berichtet. Und eines ist klar: „Nachsüßen geht immer, rausholen kann man den Zucker nicht.“

Nicht so süß – das ist auch eines der Geheimnisse beim Glühwein der Familie Waldbüsser vom gleichnamigen Weingut in Kleinbottwar. Hier geht die Glühwein-Tradition viel weiter zurück als anderswo. Vor rund 30 Jahren stand Seniorchef Dieter Waldbüsser zum ersten Mal mit seinem Glühwein auf dem Steinheimer Weihnachtsmarkt. Ungefähr 20 Jahre ist es her, dass erstmals der inzwischen legendäre Glühweintreff auf dem Weingut stattfand.

Das hat inzwischen viele Nachahmer gefunden. „Ich hätte mir das damals patentieren lassen sollen“, sagt Waldbüsser heute lachend. Wie seine Kollegen verrät auch er das Rezept seines Glühweins nicht, den es nur bei den Veranstaltungen, nicht in Flaschen gibt. Nur so viel: es ist ein Trollinger.