Die Realisierung der Ladesäulen in Marbach und dem Hörnle hängt vom Ergebnis der Förderanträge ab. Foto: Archiv (dpa)

Die Stadt will am Rathaus und auf dem Wiesbadener Platz Ladesäulen installieren – doch es bleiben Fragen.

Marbach - Der Marbacher Gemeinderat hatte sich bereits im November 2016 dazu entschieden, in der Schillerstadt Ladesäulen für E-Autos zu installieren (wir berichteten). Damals hatten die Räte zwar mögliche Standorte diskutiert, festgezurrt hatte man aber noch nichts – und das war auch bis vor Kurzem noch so. Arnegunde Bärlin (CDU) nahm das zum Anlass, das Thema in der jüngsten Gemeinderatssitzung auf den Tisch zu bringen. „Wann soll es kommen?“, lautete daher ihre Frage an die Verwaltung.

Die ist in der Zwischenzeit nicht untätig gewesen, wie Gerhard Heim, der Erste Beigeordnete der Stadt Marbach, informierte und auch auf Nachfrage genauer ausführt: „Wir haben die Zuschuss-Anträge gestellt.“ Das entspricht dem Entschluss des Gemeinderates aus dem Jahr 2016. Allerdings sind die Fördergelder, die der Bund den Kommunen in Aussicht stellt, an bestimmte Voraussetzungen gebunden. Die Ladesäule muss öffentlich zugänglich sein und der Strom aus erneuerbaren Energien gewonnen sein. Und vor allem muss der finale Standort der Säule feststehen – was bislang nicht der Fall gewesen ist.

Denn hier hatte es unter den Räten unterschiedliche Ansichten gegeben: Schiller-Museum oder König-Wilhelm-Platz und das Parkhaus waren dabei nur drei der Möglichkeiten. Die Verwaltung bevorzugte aber letzten Endes doch eine Lösung unter freiem Himmel. Und das spiegelt sich nun auch in den Anträgen wieder. Einer sieht eine Ladesäule an den Stellplätzen unterhalb des Rathauses vor. Der zweite Antrag weist den Wiesbadener Platz im Stadtteil Hörnle als weiteren Standort aus.

In beiden Fällen habe man außerdem die Förderung für eine „normale“ Ladesäule und für eine Schnell-Ladestation in die Anträge aufgenommen. Letztere könne derzeit aber nur von Fahrzeugen der Marke Tesla genutzt werden. „Und die übrigen Hersteller werden wohl erst in zwei Jahren nachziehen“, so Gerhard Heim. Außerdem ist diese Variante deutlich teurer.

Allerdings biete die Schnelllade-Säule auch Vorteile, wie Gerhard Heim erklärt: „Das kurze Laden ist die Zukunft. Niemand möchte sechs Stunden warten müssen.“ Genauso gut könne es aber sein, dass sich die E-Mobilität in eine andere Richtung weiterentwickelt. „Wir müssen hier genau abwägen und dürfen da keinen Schnellschuss abfeuern“, betont Heim. Die Verwaltung wolle daher erst wenn die Ergebnisse der Anträge vorliegen, endgültige Entscheidungen bezüglich Art der Säulen und Umsetzung an den Standorten treffen. Das könnte unter Umständen noch vor der Sommerpause passieren, so Heim.

Die Thematik beschäftigt aber nicht nur die Kernstadt. Auch in Rielingshausen ist die E-Mobilität immer wieder im Gespräch. Eine Ladesäule wird dort aber frühestens mit dem nächsten Abschnitt der Ortskernsanierung installiert. Dabei wird unter anderem die Bushaltestelle an der Hauptstraße erneuert, es sollen aber auch neue Stellplätze entstehen, so der Erste Beigeordnete Gerhard Heim: „Wenn, dann kommt eine Ladesäule am ehesten dort hin.“