Die Schule ist zum Experimentierfeld geworden. Foto: Kinder- und Jugendakademie

Im Rahmen der Kinder- und Jugendakademie haben die Schüler am Friedrich-Schiller-Gymnasium vielfältige Angebote wahrnehmen können. Neben kreativen Tätigkeiten konnten sich die Kinder zum Beispiel auch über den Weltraum informieren.

Marbach - Darf Kunst lustig und laut sein? Aber klar! Dass die Figuren von Künstlern, die mit Schrott arbeiten, Spaß und manchmal auch ziemlich Krach machen, können die Teilnehmer dieses Workshops hautnah erleben. Gemeinsam mit dem Kursleiter Egmont Pflanzer zerlegen sie Geräte und bauen aus den Einzelteilen, was ihre Fantasie und die Beschaffenheit des Materials so hergeben. Wellblech, Armierungseisen, Waschmaschinenschläuche, Buche, Eiche oder Elektroschrott. Bei der Materialsuche wird kein Unterschied zwischen Abfall- und Alltagsmaterialien gemacht. Denn kunstunwürdige Materialien gibt es in diesem Workshop nicht. Manchmal produzieren die jungen Künstler beim Zerlegen der Geräte auch interessante Geräusche, egal ob sie kraftvoll mit dem Hammer drauf schlagen oder vorsichtig mit dem Schraubenzieher drehen. Die Mädchen und Jungen spüren ihren Geräuschen nach und zaubern eine kleine Werkstattsymphonie.

Eine Reise ins All können die Teilnehmer im Workshop „Raumfahrt“ machen. „Der Weltraum – unendliche Weiten . . .“- In Filmen klingt das immer so einfach. Doch bevor man die Weiten des Weltraumes erreicht, muss man erst mal nach dort oben kommen. Und das ist gar nicht so einfach“, sagt der Kursleiter Julius Schölkopf. Die jungen Astronauten überlegen, wie man die Schwerkraft überwinden kann, und erfahren, wie Astronauten im größten Weltraumlabor, auf der internationalen Raumstation ISS, leben und arbeiten. Mit ihren selbst gebauten Wasserraketen kommen sie schließlich ins All.

In der Schreibwerkstatt für junge Autoren geht es um Fantasy-Geschichten. „Mögt ihr Zwerge, Elben, Orks, Zauberer, Drachen und Zentauren? Interessieren euch erfundene Welten, Übernatürliches und magische Momente?“, fragt die Kursleiterin Iris Lemancyzk. Die Kinder und Jugendlichen nicken und lernen, wie man eine richtig gute Fantasy-Geschichte schreibt. In einer Autorenlesung tragen sie ihre Geschichten am Samstagvormittag einem interessierten Publikum vor.

Der Computer-Kurs ist für Jugendliche, die schon immer wissen wollten, wie echte Experten programmieren. Mithilfe von Kara, einem kleinen Marienkäfer, werden sie von Dr. Wolfgang Schmid in die Welt der Programmierung in Java eingeführt. Mithilfe eines Computers gestalten sie für Kara eine Welt aus Bäumen, Kleeblättern und Pilzen oder legen schöne Muster aus Kleeblättern. Die Teilnehmer schaffen es sogar, den Marienkäfer eine Spur bis zum Ziel nachlaufen oder ihn sogar den Weg durch ein Labyrinth laufen zu lassen.

Der Sozialpädagoge Kevin Koldewey führt die Teilnehmer seines Kurses in die wunderbare Welt der Kommunikation ein. Die Kinder entdecken, dass es neben dem Austausch gesprochener Worte noch sehr viel mehr Möglichkeiten gibt, anderen etwas mitzuteilen. Mit viel Bewegung, Spiel und Spaß sprechen die Jungen und Mädchen mit dem Körper, bewerten mit den Händen und stimmen mit den Füßen ab. Flüsternd, murmelnd und schreiend erleben sie die Möglichkeiten der eigenen Stimme und lassen dabei das Geschichten-Erzählen nicht zu kurz kommen. Mit Hilfe eines selbst gebauten Telefons erfahren sie, dass Zuhören eine Kunst ist, die man sich aneignen kann.

Weitere Kurse runden das vielfältige Angebot ab, etwa der Archäologie-Kurs, die Kochwerkstatt, die Römerwerkstatt und vieles andere mehr. Die nächste Kinder- und Jugendakademie findet am 22. und 23. Januar 2016 statt. Infos, Kursangebote und Anmeldeverfahren unter www.fsg-marbach.de.