Die deutschen und französischen Schüler sind gestern bei Bürgermeister Jan Trost (Vierter von rechts) zu Gast gewesen. Foto: Werner Kuhnle

14 junge Franzosen aus Blamont nahe Montbéliard sind an der Tobias-Mayer-Gemeinschaftsschule und in Familien zu Gast.

Marbach - Eigentlich war nur ein Briefwechsel geplant. Doch den Schülerinnen und Schülern der Tobias-Mayer-Gemeinschaftsschule und ihrer französischen Partnerschule, dem Collège Charles Masson in Blamont nahe Montbéliard, machte das Ganze so viel Spaß, dass sie sich einen Schüleraustausch gewünscht haben. Nun sind derzeit 14 junge Franzosen zu einem viertägigen Schnupperbesuch in der Schillerstadt. Im Mai erfolgt dann der Gegenbesuch. Gefunden haben sie sich über die Website des deutsch-französischen Jugendwerks.

Bürgermeister Jan Trost lud die deutschen und französischen Schüler und ihre Lehrerinnen Céline Soldan, Lara Schweizer und Cosima Eyssel am Donnerstag ins Rathaus ein. „Es freut mich sehr, dass nun auch die Tobias-Mayer-Gemeinschaftsschule Kontakte nach Frankreich pflegt“, sagte er. Als er die Schüler fragte, ob es ihnen in Marbach gefalle und ob ihnen auch das Essen schmecke, erntete er lebhaftes Kopfnicken und ein lautstarkes „Ja!“

In der Tobias-Mayer-Gemeinschaftsschule besteht seit 2015 die Möglichkeit, ab der sechsten Klasse Französisch zu nehmen. Doch das sei anspruchsvoll, sagte Cosima Eyssel, denn zu den ohnehin 33 Stunden Unterricht in der Ganztagesschule kommen nochmals vier Stunden dazu, in der achten Klasse sind es dann immer noch drei Stunden. „Das ist nur was für richtig gute, hochmotivierte Schüler“, hat sie festgestellt. Und so sind von den ursprünglich 45 Schülern nur zwölf übrig geblieben.

Bei dem 14-jährigen Marcel und dem 13-jährigen Nicklas ist die Motivation auf alle Fälle hoch. Marcel wollte Französisch lernen, weil der Rest seiner Familie es auch kann. Nicklas sagte, er wolle später studieren, und dafür brauche er eine zweite Fremdsprache.

Die Verständigung zwischen Franzosen und Deutschen, die zum Teil schon zuvor Kontakt über WhatsApp oder Skype hatten, klappt jedenfalls gut. „Wir reden hier Deutsch oder ich probiere es auf Französisch, und notfalls sprechen wir Englisch“, erzählte Marcel. Die Schüler seien alle „ganz glücklich miteinander“, freute sich Cosima Eyssel.

Und auch Jan Trost betonte: „Ich finde es sehr wichtig, wenn sich junge Menschen aus verschiedenen Kulturen treffen und so Freundschaften über Ländergrenzen hinweg entstehen.“