Die Gruppe hat sich den gigantischen Löwen in Belfort Foto: Tobias-Mayer-Gemeinschaftsschule

Eine Schülergruppe der Tobias-Mayer-Gemeinschaftsschule war zu Gast im französischen Blamont.

Marbach/Blamont - Bienvenue au Collège Charles Masson à Blamont! Vier Tage im Mai diesen Jahres verbrachten 14 SchülerInnen der GMS in ihren französischen Gastfamilien. Die kleine Gemeinde liegt ganz in der Nähe von Montbeliard, der Partnerstadt von Ludwigsburg. Es war ein Wiedersehen mit den Austauschpartnern, nachdem die französische Gruppe im Dezember 2017 bereits in Marbach zu Besuch war.

Die entspannte Atmosphäre in dieser kleinen Schule fiel sofort auf, wir wurden sehr offenherzig von den KollegInnen und dem administrativen Personal empfangen und es sollte sich herausstellen, dass alle ausgesprochen kooperativ waren. Unsere französische Kollegin Céline Soldan hatte diesen Aufenthalt minutiös geplant. Es begann schon am ersten Nachmittag, gleich nach unserer Ankunft mit einer Fotorallye durch Blamont. Die deutsch-französischen Tandems erkundeten gemeinsam den kleinen Ort, bevor sie sich nach Schulschluss um 16.30 in die Familien verabschiedeten.

In den folgenden Tagen nahmen wir alle am Unterricht teil. Die französischen KollegInnen waren außerordentlich herzlich und bezogen die Gastschüler so gut es ging mit ein. Im Französischunterricht ging es um die Macht der Presse, ‚le pouvoir de la presse’, Texte von Honoré de Balzac und Victor Hugo wurden dazu herangezogen. In der Geographiestunde wurde die ‚transition énérgétique’, die Energiewende besprochen. Frankreich bezieht seine Energie zu 75% aus Atomkraft, inzwischen setzt sich auch in unserem Nachbarland ein Umdenken durch und hat zum Ziel, stärker auf erneuerbare Energien zu setzen. Immer wieder wurde Deutschland gelobt für sein ökologisches Bewusstsein. Mülltrennung!Fahrradwege!Unterstützung für Greenpeace! Die ‚balade à vélo’ am Nachmittag war eine echte Herausforderung auf dem Mountainbike ‚VTT’,denn der Boden auf der Strecke war aufgeweicht. Die Räder für die deutschen Teilnehmer organisierte Frau Soldan.

Der dritte Tag unseres Aufenthalts war der Exkursion nach Belfort gewidmet. Eine sehr nette Busfahrerin (!) brachte uns zur Festung der Stadt. Im Museum begegneten wir der Geschichte des Krieges von 1870/71, den Preußen zwar gewann aber Belfort nicht einnehmen konnte. Sinnbild dieser historischen ‚Résistance’ ist eine riesige Löwenskulptur, die dem Osten, also Deutschland, den Rücken zukehrt. Dieser Löwe, Symbol von Kraft und Stärke, findet sich heute auf jedem Peugeot, der in Belfort ansässigen Automarke.

Abgerundet wurde dieser Ausflugstag mit einer Partie Bowling, hier konnten die Mitspieler Punkte sammeln für ihr Zertifikat, zum Beispiel für das schönste Lächeln. Auch die Busfahrerin spielte mit!

Unser Programm endete mit einer deutsch-französischen Einheit über die jeweiligen Klischees. Was ist typisch deutsch außer Bier, Brezel, Würstchen und Dirndl? Die französischen Schüler beurteilen die Deutschen als nicht sehr modebewusst ‚nul en mode’, sehr strikt, sprechen laut, sind religiös und hören gern deutsche Musik.

Baskenmütze, Baguette und Käse sind die gängigen Klischees der Deutschen gegenüber den Franzosen. Darüber hinaus können Franzosen kein Englisch, reden viel und schnell, lieben Deko und Blumen und haben ein ‚gut erzogenes Verhalten’.

Die meisten Klischees stimmen nicht, befanden beide Gruppen am Schluss.

Voll des Lobes über die ‚sympathischen deutschen Jugendlichen’, waren die französischen Eltern, die uns vor unserer Rückfahrt mit dem Flixbus verabschiedeten.