In der Bevölkerung sorgt die geplante Umgestaltung der Oehlerkreuzung bereits für Gesprächsstoff. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Die Stadtverwaltung beteuert, dass bei den Neuplanungen für die Oehlerkreuzung auch an Pedaleure gedacht worden sei.

Marbach - Über die Ergebnisse des städtebaulichen Wettbewerbs an der Oehlerkreuzung hat der Ausschuss für Umwelt und Technik (AUT) bei seiner jüngsten Zusammenkunft nicht im Detail debattiert. Das soll in der kommenden Woche in der Sitzung des Gesamtgemeinderats nachgeholt werden. Doch bei den Bürgern sorgen die Pläne, die der Öffentlichkeit vor Kurzem präsentiert wurden (wir berichteten), bereits für Gesprächsstoff. Darauf wies Hendrik Lüdke von Puls hin. Er erinnerte zudem an einen Leserbrief, in dem bemängelt worden sei, dass bei dem Projekt die Belange der Radler außen vor gelassen würden. Diese Einschätzung wunderte ihn. Denn seines Wissens nach dürften doch auch Pedaleure die Unterführung benutzen, mit der Passanten die Landesstraße 1100 queren können sollen. Das bestätigte der Bürgermeister Jan Trost. Man könne durch die Unterführung rollen und dann weiter über den Schrägaufzug nach oben Richtung Altstadt gelangen.

Die Verbindung zur Schiffsanlegestelle funktioniere auch für Radler, ergänzte der stellvertretende Bauamtsleiter Ralf Lobert. „Solche Aspekte sind also durchaus bedacht werden“, sagte er. Ferner sei beim Aufzug die tatsächliche Ausführung noch nicht festgezurrt worden. Insofern sei unklar, ob es auf ein kleineres Modell oder eine größere Variante hinausläuft, die auch für den Transport von Rädern geeignet wäre. „Der Aufzug muss schon für mehr als zwei Personen sein, sonst bringt es nichts“, meinte Hendrik Lüdke. „Das muss ein vernünftiger Schrägaufzug sein, in den man sein Rad reinbekommt“, pflichtete Jan Trost bei – nachdem bei der öffentlichen Präsentation von einem beispielhaften Modell für zwei Passagiere die Rede war.

Doch das sei eben nur ein Exempel gewesen, beteuerte Ralf Lobert. Der Entwurf sei als Idee und Anregung zu verstehen, wo und in welcher Art die Anbindung ausgestaltet wird. Man habe sich aber nicht festgelegt, wie lang und hoch der Aufzug werde oder wie viele Personen er fassen können soll. „Man muss auch nicht glauben, dass jeder Radfahrer den Aufzug benutzt“, betonte Jürgen Waser von den Grünen. Er gehe im Gegenteil davon aus, dass die Konstruktion lediglich von den Personen in Anspruch genommen wird, die schlecht zu Fuß seien. Der angedachte Weg in die Altstadt habe weitaus mehr Charme und werde wohl vom Großteil der Leute frequentiert.

Jürgen Waser plädierte außerdem dafür, jetzt die Planungen nicht in der Schublade abzulegen. Man müsse das Eisen schmieden, solange es heiß ist. Und von der Priorisierung würde er eher Geld für die Anbindung des Neckars an die Altstadt in die Hand nehmen als für eine Südtangente. Auch vor dem Hintergrund, dass in der Schillerstadt vielleicht einmal eine kleine Landesgartenschau über die Bühne geht. „Wir wollen an dem Thema auch dranbleiben“, versprach Jan Trost. Bald würden mit der Firma Oehler, die ein neues Lager samt Werksverkauf errichten will, Gespräche über das weitere Vorgehen geführt. Darüber hinaus habe man einen Zuschussantrag aus einem Sonderprogramm gestellt. Käme die Stadt hier zum Zuge, würde das die Finanzierung enorm erleichtern. Von den förderfähigen Kosten sei ein Zuschuss von 66 Prozent vorgesehen, sagte Jan Trost. „Das ist natürlich schon eine Hausnummer“, hob er hervor. Voraussichtlich Mitte des Jahres stehe fest, ob der Antrag bewilligt wird, erklärte der Erste Beigeordnete Gerhard Heim.

Sollte die Stadt das Vorhaben tatsächlich anpacken, wäre es Hendrik Lüdke wichtig, „beim Eingriff in den Hang aufzupassen“, damit die historische Landschaft nicht zerstört werde. Darauf lege auch der Planer großen Wert, versicherte Ralf Lobert. Er wolle die alte Terrasse in ihrer Struktur möglichst erhalten. Das sei auch kostengünstiger.