Die Fuhren sind schwer zu manövrieren gewesen. Foto:  

In fünf Fuhren sind zehn 33 Meter lange Holzleimbinder für die Sporthalle geliefert worden.

Marbach - Der eine oder andere Marbacher hat sich am Mittwochmittag wahrscheinlich verwundert die Augen gerieben: Eskortiert von der Polizei rollte ein riesiger Schwertransport durch die Schillerstadt. Sein Ziel: Die neue Sporthalle im Lauerbäumle. Seine Fracht: zwei Träger für das Dach. Insgesamt fünf solcher Fuhren sind seit Montag in Marbach eingetroffen. Die letzte am Mittwochabend, wie Markus Kaiser berichtet, der bei der Stadt für Hochbau-Projekte zuständig ist.

Das Ganze war zuvor generalstabsmäßig geplant worden. Der Transport habe vom Regierungspräsidium Stuttgart genehmigt werden müssen, berichtet der Bauamtsleiter Dieter Wanner. „Auch die Strecke und die Zeiten sind genau definiert worden“, fügt er hinzu. Ihren Ausgangspunkt nahm die Reise der 33 Meter langen Holzleimbinder nicht irgendwo um die Ecke, sondern in Österreich. Dort hat der Hersteller, die Firma Wiehag, ihren Stammsitz. Das letzte Teilstück in Marbach führte über die Schweißbrücke und die Güntterstraße zur Kernerstraße. Hier war eigens der Parkplatz abgesperrt worden, damit der Laster von dort zur Baustelle einbiegen konnte. Direkt von der Straße aus hätte der Radius nicht gereicht. Doch selbst via Parkplatz war die Maschine nicht in einem Zug durch die Baustellenzufahrt zu manövrieren, berichtet Markus Kaiser. Kein Wunder, waren die Transporte alles in allem jeweils 40 Meter lang. „Das haben wir in der Dimension noch nicht gehabt“, konstatiert Dieter Wanner.

Neben der Sporthalle angelangt, wurden die rund 8,5 Tonnen wiegenden Träger schließlich mit einem Schwerlastkran Richtung Gebäude geschwenkt und dann eingesetzt. „In der nächsten Woche soll das Trapezblech draufkommen“, sagt Markus Kaiser. Parallel zu diesen und weiteren Arbeiten am Dach solle bald auch mit der Montage der Glasfassade begonnen werden. Ziel sei, das gesamte Gebäude bis Mitte September dicht zu bekommen. Die Sportler können die Halle dann im Frühjahr 2018 in Beschlag nehmen. „Davon gehen wir aus“, sagt Dieter Wanner.

Dann wird sich auch auszahlen, dass in der Sportstätte die inklusive Montage 150 000 Euro kostenden Holzleimbinder eingehoben wurden. „Die Alternative wäre eine Stahlkonstruktion gewesen“, sagt Dieter Wanner. Doch das hätte bedeutet, dass bei einer aufgeteilten Halle mehr Geräusche von einem zum anderen Drittel geschwappt wären. Das kann mit den Holzträgern nur bedingt geschehen, weil die nach oben geschlossen sind. Das dürfte vor allem die Schulen als Nutzer freuen, die oft von Problemen mit dem Schall berichten, wie Markus Kaiser sagt.