Die Schüler legen sich bei der Aufführung ins Zeug. Foto: Avanti

Schüler und Lehrer vom Friedrich-Schiller-Gymnasium überzeugen beim Kleinkunstabend gleichermaßen

Marbach - Mit „Es ist wieder einmal so weit“ hörten die zahlreichen Besucher des Kleinkunstabends am FSG die markig gesprochenen Worte aus dem Off. Kurz darauf erschien das Moderatorenduo des Abends: der Lehrer Andreas Dold und Schüler Ron Schönamsgruber. Die selbst ernannten „Könige des Mikrofons“ präsentierten einen Talentmix, der sich sehen lassen kann. Auffallend war, dass viele ganz junge Schüler aus der Klassenstufe 5 unter den Mitwirkenden waren.

Mit 20 Programmpunkten, zu denen Schüler-Lehrer-Kombinationen ebenso gehörten wie Schülerensembles oder der Soloauftritt von Lehrer Heinz Gutfleisch, war das Kleinkunstspektakel ein gewaltiger Unterhaltungsakt, der hier nicht umfassend wiedergegeben werden kann. Doch ein Fazit steht: Spürbar viel Herzblut, Mut und eine ungeheure Portion Talent kamen mit den Künstlern auf die Bühne. Sie fanden ein charmantes und wertschätzendes Publikum vor, das die Beiträge mit viel Applaus und Jubelrufen zu würdigen wusste.

Ein klangvoller Starter war der IFC-Chor unter der Leitung von Wolfgang Jauch. Die deutschen wie internationalen Schüler intonierten den Song „A Whole New World“ in Spanisch, Englisch und Deutsch, bevor vier junge Trompetenexperten rund um den FSG-Schüler Julius Stadtfeld eine Sonata beeindruckend virtuos und klangstark zum Besten gaben. Sie waren, wie andere Akteure des Abends, so das Flötenensemble bestehend aus Theresa Bogisch, Paula Haspel Henrike Sebastian und Katharina Hennen, allesamt Preisträger beim Wettbewerb „Jugend musiziert“.

Unter dem Motto „My World is a Jongle“ zeigte Wolf-Hendrik Zillmann, wie behände und souverän er seine Jonglierbälle durch die Luft zu wirbeln weiß. Fiyan-Esvet Kestin ist Fünftklässler und rappt zu Songs, die er auf Deutsch spricht und teilweise umgeschrieben hat. Alex Habulin ehrte mit seiner Klavierinterpretation von „Halleluja“ den vor einer Woche verstorbenen Künstler Leonard Cohen.

Faszinierend war auch die Vielfalt außergewöhnlicher Stimmen. Madita Boddien etwa, die mit der Lehrerin Alida Karwarth „Say Something“ gesungen hat. Karwarth hatte auch die Leitung des Abends übernommen. Das bezaubernde Arrangement wurde von Miriam Manz an der Geige und Cornelius Mader am Klavier begleitet. Stimmlich ganz vorne mischte auch Sila Yumrutepe mit. Die 16-Jährige, mit beachtlicher Souveränität singend, schuf Gänsehautmomente. Andreas Dold motivierte sie gleich, sich für „The Voice of Germany“ zu bewerben. Anais Lemalieu ließ ebenfalls aufhorchen. Sie hatte obendrein den Mut, ohne Musikbegleitung zu singen. Hanna Uxa und Sarah Stepper reihten sich in die Riege der Sängerinnen ein, die mit ihren Stimmen Wohlgefühl und Ehrfurcht erzeugen. Sophie Baur war die jüngste Sängerin des Abends, die viel Applaus erhielt.

Marie-Luise Weinmann und Alisa Nonnenmann sind ebenfalls Fünftklässler. Sie brachten mit ihrem Hip-Hop tänzerischen Schwung auf die Bühne. Broken Bass ist ein vielköpfiges Ensemble, das die Zuhörer mit einer exotischen Instrumentenvielfalt überzeugte. Miriam Manz spielt nicht nur Geige, sondern griff auch mit ihrer Lehrerkollegin Natalia Sipos virtuos in die Tasten des Klaviers. Schüler Julian Bergmann tat es ihnen später mit dem „Entertainer“ und der Samba-Etude gleich.

Erstmals gab es keine Versteigerung der Schulfundsachen, sondern eine Verlosung. Der Erlös ist für das Projekt „Dorf der Freundschaft“ in Vietnam bestimmt.