Foto: Werner Kuhnle

In der Kernstadt sollen Flüchtlinge beim Friedhof auf dem Parkplatz in der Heckenstraße untergebracht werden. In Rielingshausen an der Backnanger Straße.

Marbach - Wie und wo kann die Kommune all die Flüchtlinge unterbringen, die der Schillerstadt in den nächsten Jahren zugewiesen werden? Eine Frage, die die Verwaltung seit einiger Zeit umtreibt. Die Unterkünfte, die der Kommune zur Verfügung stehen, sind voll, berichtet Bürgermeister Jan Trost. Und die Zahl der Grundstücke, die der Stadt gehören, sind begrenzt. Darüber hinaus hat die Verwaltung nach einer Aktualisierung des Baulückenkatasters Grundstücksbesitzer angeschrieben und die Bereitschaft abgefragt, ihre Flächen für das Aufstellen von Containern zur Verfügung zu stellen. „Der Rücklauf ist noch nicht ganz abgeschlossen, aber die Resonanz war bislang gleich null.“ Was den Marbacher Rathauschef jedoch nicht überrascht. „Das ist in anderen Kommunen auch nicht anders“, sagt er auf Anfrage unserer Zeitung.

Derzeit sind in Marbach 46 Personen untergebracht – davon fünf in Rielingshausen, ist in der Vorlage zur Gemeinderatssitzung aufgeführt, die am kommenden Donnerstag stattfindet. Für das Jahr 2015 sind bislang 38 Flüchtlinge angekündigt. Wobei laut Trost von weit mehr ausgegangen werden muss. Für das Jahr 2016 liegt die prognostizierte Zahl bei 58 Flüchtlingen. Deren Unterbringung ist, betont Jan Trost, Pflichtaufgabe der Kommunen. „Und für die müssen wir gewappnet sein.“

In die Ratssitzung am Donnerstag geht die Stadtverwaltung mit Vorschlägen für unterschiedliche Standorte. Aus Sicht der Verwaltung kommen in der Kernstadt prinzipiell folgende Areale in Frage: der Parkplatz Heckenstraße neben dem Friedhof, der Parkplatz Ecke Schul-/Schubartstraße, das Grundstück in der Rielingshäuser Straße im Anschluss an die Segelflieger, der Parkplatz beim Festplatz sowie die östliche P + R-Anlage Nord. Der Gemeinderat hat Ende November vorberaten und die Standorte priorisiert. „Der Parkplatz beim Friedhof ist für uns die erste Option“, so Trost. Danach folgen die Parkplätze in der Schubartstraße und beim Festplatz. Ob beim Friedhof zweistöckig 28 Container aufgestellt oder aber ein Gebäude erstellt werden soll, ist bislang unklar. Ein Architekturbüro soll dazu eine Voruntersuchung machen. Die 20 wegfallenden Parkplätze könnten auf dem südlichen Grundstück der Stadt ersetzt werden.

In Rielingshausen hat der Parkplatz an der Backnanger Straße (gegenüber Dölker) Priorität. Darüber hinaus sind mögliche Standorte südlich der Gemeindehalle und des Bolzplatzes und die Gutenbergstraße. Am Standort Backnanger Straße schlägt die Verwaltung zunächst die Erstellung von 14 Containern vor. Die Fläche bei der Gemeindehalle ist aktuell nicht im Besitz der Stadt. „Da müssen wir noch in Verhandlungen mit der Erbengemeinschaft einsteigen“, informiert Trost. Grundsätzlich sei bei der Standortsuche im Stadtteil der Ortschaftsrat beteiligt gewesen.

Auf Diskussionen ist der Rathauschef eingestellt. „Die gibt es in jeder Kommune.“ Dennoch hoffe er, dass nicht schon im Vorfeld die Ängste der Menschen geschürt würden und die Integration der Flüchtlinge im Vordergrund stehe.