Beste musikalische Unterhaltung: von traditioneller Blasmusik über Louis-Armstrong-Klassiker bis zur Titelmusik der Miss-Marple Filme. Foto: avanti

Der Musikverein hat bei bestem Wetter, mit toller Musik und vielen weiteren Angeboten zahlreiche Besucher auf den Marbacher Festplatz gelockt.

Marbach - War das nun ein Frühlingsfest oder ein Sommerfest? Diese Frage mag sich mancher Besucher am Wochenende gestellt haben, der der Stadtkapelle-Musikverein Marbach auf dem Festgelände einen Besuch abgestattet hat. Denn das Wetter zeigte sich von seiner allerbesten, fast schon zu warmen Seite. Und so wurde das Zelt, das die Musiker aufgestellt hatten, sehr gerne angenommen. Nicht wie sonst oft als Schutz vor Regen, sondern als Schattenspender.

Soviel Wetterglück beim Frühlingsfest, das das erste seiner Art im gesamten Kreisgebiet sei, wie der neue Erste Vorsitzende Manfred Hoerner betonte, ist ungewöhnlich. „Ich habe vorher gesagt, ich ruf’ den Chef oben an und bestelle gutes Wetter“, scherzte er. Und weil das klappte, war das Festzelt schon zum traditionellen Fassanstich am Samstag durch den Bürgermeister Jan Trost, der mit fünf kräftigen Schlägen den Hahn im Spundloch fixierte, mit etwa 60 Besuchern recht gut besetzt. Eingeweihte wissen: Bis das Fässle leer ist, gibt es Freibier. Und das dauerte gerade mal eine halbe Stunde, denn der Wirtschaftsführer Siegfried Mochel schenkte das kühle Nass äußerst freigiebig aus. Auch für den Hunger hatte die Stadtkapelle-Musikverein bestens vorgesorgt: Auf dem Grill brutzelten verschiedene Würste, außerdem Schweinehals fürs Fleischbrot, nebenan wurden die Hähnchen knusprig braun, und für die Vegetarier oder als „Sättigungsbeilage“ gab es wilde Kartoffeln oder Pommes frites.

Dazu zeigten die Musiker unter der Leitung von Dirigent Jürgen Aldinger die ganze Bandbreite ihres Könnens. Angefangen von traditioneller Blasmusik über Louis-Armstrong-Klassiker wie „Hello Dolly“ oder „What a wonderful world“ über die Titelmusik der Miss-Marple Filme und klassische Schlager wie „Bésame mucho“ bis zum Ausflug in die Welt der Popmusik mit „Time after Time“ oder „Eye of the Tiger“ verbreiteten die Musiker zwei Stunden lang gute Laune. Am Abend übergab Aldinger den Dirigentenstab an Gregor Steer, den Leiter der Gruppe „Charisma“, die bis 22 Uhr mit Blasmusik im böhmisch-mährischen Stil die Stimmung anheizte. Den Sonntag eröffnete wieder die Stadtkapelle-Musikverein Marbach mit einem Frühschoppen, am Nachmittag zeigte die Bläserklasse der Grundschule Marbach unter Leitung von Tatjana Kuhnle, wieviel die Nachwuchstalente schon gelernt haben, während sich die Gäste Kaffee und Kuchen schmecken ließen. 35 Kinder seien derzeit in der Ausbildung, erzählte Manfred Hoerner, eine neue Bläserklasse starte im September. Er hofft, dass vom musikalischen Nachwuchs dank guter Jugendarbeit mit einem attraktiven Freizeitangebot etwa ein Drittel dem Verein treu bleiben wird. In etwa sechs bis acht Jahren könnten sie dann die derzeit 25 erwachsenen Musiker unterstützen.

Zum musikalischen Abschluss am frühen Sonntagabendhatte die Stadtkapelle-Musikverein Marbach wieder Gäste geladen: Der Musikverein Erdmannhausen garantierte für beste Stimmung. Doch auch wer keine Lust darauf hatte, trotz der schmissigen Musik lange im Festzelt zu verweilen, kam auf seine Kosten. Etliche Fahrgeschäfte vom Boxauto bis zum Karussell sorgten für Vergnügen, außerdem lockten jahrmarktstypische Leckereien wie Zuckerwatte und gebrannte Mandeln. Keine Frage: Der Start in die Festlessaison ist gelungen.