Der Infoladen erfüllt eine wichtige Aufgabe für die Stadt. Foto: (Archiv) Lorenz Obleser

Das Team macht bei den Öffnungszeiten keine Abstriche, würde sich aber über neue Ehrenamtliche freuen.

Marbach - Das 45-köpfige Team des Stadtinfoladens (SIL) leistet weitaus mehr, als Touristen mit wertvollen Tipps und Broschüren zu versorgen. Die Ehrenamtlichen organisieren auch Vorlesestunden in der Grundschule oder szenische Stadtführungen. Zudem haben sie sich bei der Neubürgerbegrüßung eingebracht und bei der CMT am Stand der Tourismusgemeinschaft Marbach-Bottwartal Flagge gezeigt. Das ging aus dem Jahresbericht hervor, den Rainer Abbenseth am Donnerstagnachmittag im Verwaltungsausschuss des Gemeinderats präsentierte.

Dieser enorme Einsatz wurde vom Gremium dann auch entsprechend gewürdigt. „Sie haben ein sehr engagiertes Team“, lobte der Bürgermeister Jan Trost. „Sie erledigen ehrenamtlich Aufgaben, die sonst von der Stadt übernommen werden müssten“, ergänzte Heinz Reichert von der SPD. Das spare der Kommune eine Menge Geld. Für eine touristische Stadt sei ein solches Angebot eigentlich unverzichtbar. „Der Stadtinfoladen lässt sich gar nicht mehr wegdenken“, konstatierte Hendrik Lüdke von Puls. Auch Barbara Eßlinger von den Grünen dankte Rainer Abbenseth und den anderen Ehrenamtlichen für ihre Leistung. Ulrich Frech von der CDU bezeichnete es als „sehr respektabel“, dass 2016 mehr als 6000 Besucher in der Anlaufstelle in der Marktstraße Rat gesucht haben. Es sei beispielhaft und beispiellos, was dort geleistet werde.

Tanja Lutz von den Freien Wählern wies zudem auf die hohe Bedeutung des Ehrenamts hin. Allerdings wünsche sie sich, dass mehr junge Leute für die Aufgabe im SIL motiviert werden könnten. Die Arbeit sei interessant und man treffe auf höchst unterschiedliche Leute, warb Tanja Lutz darum, sich der Mannschaft anzuschließen. „Die Gespräche sind super und man fühlt sich wohl“, sagte die Stadträtin, die sich selbst im Stadtinfoladen einbringt und mit ihren 44 Lenzen das Nesthäkchen unter den freiwilligen Helfern ist.

Rainer Abbenseth machte ebenfalls klar, dass sich das Team über frisches Blut freuen würde. „Uns mangelt es wirklich an aktiven Jüngeren, die noch im Berufsleben stehen und vielleicht auch mal körperlich anpacken können“, sagte Abbenseth. Das Durchschnittsalter der Mitstreiter liege deutlich jenseits von 65 Jahren. Außerdem habe sich bislang niemand gefunden, der in die großen Fußstapfen von Jürgen Pink treten wollte, der zu den Gründungsmitgliedern des Stadtinfoladens gehörte und so etwas wie das Gesicht der Einrichtung nach außen hin war. Pink habe sich aus gesundheitlichen Gründen zurückgezogen, hatte Rainer Abbenseth zuvor erläutert. „Das war schmerzhaft“, sagte er. Er betonte zugleich, dass die Mannschaft keine Abstriche bei den Öffnungszeiten mache. „Der Laden musste kein einziges Mal geschlossen werden“, betonte Rainer Abbenseth. Man versuche immer, zwei Mitarbeiter in eine Schicht einzuteilen – auch, um für den Fall gewappnet zu sein, dass mal einer krankheitsbedingt passen muss.

Rainer Abbenseth möchte auch an der Tradition festhalten, den Bericht zum SIL jährlich im Verwaltungsausschuss vorzustellen. Ulrich Frech hatte zuvor angeregt, den Turnus auf alle zwei Jahre zu verändern, um den Arbeitsaufwand zu verringern. Abbenseth erklärte jedoch, dass mit dem Auftritt im Gremium immer eine Wertschätzung der Arbeit verbunden sei und die Möglichkeit bestehe, für die Sache zu werben.