Die Alte Sakristei hat schon viele Besitzer gehabt und jetzt mit der Stadt wieder einen neuen. Foto: Werner Kuhnle

Zunächst bleibt alles beim Alten im Gebäude der Alten Sakristei unter seinem neuen Besitzer. Doch es gibt Pläne.

Marbach - Ob Pfundhaus, Art-Hotel oder altes Kino in der Güntterstraße: Die Stadt Marbach hat in den vergangenen Jahren oft zugeschlagen, wenn ein zentrumsnahes Anwesen auf dem Markt war. So hat es die Kommune nun auch mit der Alten Sakristei gehalten. Man habe das Gebäude in der Niklastorstraße samt einem dazugehörigen Schuppen in der Sonnengasse erworben, sagt der Bürgermeister Jan Trost auf Nachfrage. „Der Kaufvertrag wurde vor zwei Wochen unterschrieben“, fügt er hinzu. Allerdings hat die Kommune die Immobilie nicht übernommen, um dort vielleicht kurzfristig Wohnraum für Flüchtlinge zu schaffen. Vielmehr gehe es darum, sich das Grundstück aus städtebaulichen Gründen zu sichern, betont Jan Trost.

Perspektivisch könnten an dieser Stelle in der Niklastorstraße auf dem 157  Qua-dratmeter großen Grundstück einmal weitere Büros für die Mitarbeiter des Rathauses entstehen, erklärt der Bürgermeister. Jan Trost erinnert daran, dass das Pfundhaus zu einem Gebäude für die Stadtverwaltung umgestaltet werden soll. Wenn irgendwann auch diese Flächen nicht mehr reichen sollten, habe man jetzt mit dem Anwesen in der Niklastorstraße 3 eine Erweiterungsoption in der Hinterhand. „Man weiß ja nicht, wie sich die Verwaltungsaufgaben in der Zukunft entwickeln“, erläutert der Schultes. Es gibt zwar keine direkten Entwürfe, wie ein weiterer kleiner Rathaustrakt an dieser Stelle ausschauen könnte. Das neue Pfundhaus werde aber zumindest so konzipiert, dass an dieses auch ein Gebäude in der Verlängerung angedockt werden könnte.

Jan Trost weist darauf hin, dass aktuell Alternativen für eine mögliche Erweiterung im Grunde nicht vorhanden seien. Am Rathaus in der Marktstraße 23 lasse sich ohnehin nichts machen. Und in der Marktstraße 32, wo jetzt noch die Teams von Stadtbauamt und Ordnungsamt arbeiten, sollen später Wohnungen entstehen. „Das Gebäude ist nicht barrierefrei“, streicht Jan Trost heraus, woran es hier hapert. Besucher der hier angesiedelten Ämter müssen also gut zu Fuß sein, wenn sie ihre Anliegen besprechen wollen.

Sollte das Grundstück in der Niklastor-straße 3 tatsächlich einmal für Verwaltungszwecke benötigt werden, könnte das bestehende Haus wohl abgerissen werden. „Ein Abbruch wäre grundsätzlich denkbar. Das Gebäude ist denkmalrechtlich nicht besonders geschützt“, erklärt Jan Trost. Er betont jedoch auch, dass all das lediglich Gedankenspiele für die Zukunft sind. Am Status quo werde sich jetzt und in den nächsten Jahren nichts ändern. Der Bereich im Erdgeschoss, in dem früher der Wirtschaftsbetrieb über die Bühne ging, werde wie gehabt vom bisherigen Eigentümer genutzt. Dieser wohne auch weiter im ersten Obergeschoss. Auch die Wohnung im zweiten Obergeschoss bleibe vermietet. „Da muss sich keiner Sorgen machen“, versichert Jan Trost.