An der Stadionhalle hat der Zahn der Zeit genagt. Im Energiebericht schneidet sie schlecht ab. Foto: KS-Images.de

Die Stadt will die Stadionhalle und die Turnhalle beim Gymnasium in den nächsten zehn Jahren sanieren lassen.

Marbach - Finanziell steht die Stadt gerade ausgesprochen gut da. Die Steuereinnahmen sprudeln in einem Maße wie lange nicht mehr. Die Kommune ist sogar praktisch schuldenfrei, rechnet man die noch abzuzahlenden Kredite dem Betrag gegen, den Marbach auf der hohen Kante hat. Dennoch warnte der Erste Beigeordnete und Kämmerer Gerhard Heim unlängst im Gemeinderat davor, in Euphorie zu verfallen. Schließlich stünden eine Reihe von Großprojekten auf der Agenda (wir berichteten). Darunter befänden sich auch die Turnhalle beim Friedrich-Schiller-Gymnasium sowie die Stadionhalle, die perspektivisch instandgesetzt werden müssten.

„Die beiden Hallen haben ein gewisses Alter erreicht“, sieht auch der Bürgermeister Jan Trost Handlungsbedarf. Allerdings nicht sofort. Zunächst müssten andere Vorhaben umgesetzt werden. Der Rathauschef erinnert daran, dass man die Sanierung der Altstadt im Visier habe. Vor allem aber solle das Bildungszentrum, also die Räumlichkeiten von Real- und Gemeinschaftsschule, in Schuss gebracht werden. Doch aus dem Auge ist nicht aus dem Sinn. In den nächsten zehn Jahren wolle man die beiden Hallen auf Vordermann bringen.

Bei der Sportstätte auf dem Gelände des Gymnasiums müsse auf jeden Fall an der Fassade etwas unternommen werden. Darüber hinaus sollen die sanitären Anlagen und die Umkleiden modernisiert werden. Jan Trost gibt zu bedenken, dass die Duschen in die Kabinen der Sportler integriert sind und nicht einmal über Fenster zum Lüften verfügen.

Die Stadionhalle hat sich hingegen in den vergangenen Jahren dadurch negativ hervorgetan, dass sie als Energiefresser verschrien ist. Das unterstreiche der alljährliche Energiebericht, der demnächst wieder präsentiert werde, erklärt der Bürgermeister. „Das ist da immer ein Thema“, sagt er. Nachteilig auf den Verbrauch wirkten sich zum einen das Scheddach, aber auch die Heizungsanlage sowie die Baukonstruktion an sich aus.

Noch zeigen muss sich allerdings, ob die beiden Sorgenkinder tatsächlich umfassend saniert werden. Die Alternative wäre, gleich in die Vollen zu gehen und neu zu bauen. Das ist oftmals nicht so viel teurer und bietet die Gelegenheit, freier zu planen. Wohin sich die Waage neigen wird, müsse dann entschieden werden, wenn die Projekte konkret auf die Tagesordnung gesetzt werden, sagt Jan Trost. „Es kommt auf die Bausubstanz an“, erklärt er. Und das Beispiel der Gemeindehalle in Rielingshausen habe gezeigt, dass auch eine Sanierung zu einem guten Ergebnis führen kann und ein Neubau nicht immer der Weisheit letzter Schluss sein muss. Neben der Bausubstanz könnte aber noch ein weiterer Faktor bei der Entscheidung eine Rolle spielen: die Schulentwicklung. Sollte über diese Schiene irgendeine Art von Druck entstehen, könnte die Stadionhalle ins Lauerbäumle verlegt werden, um Raum für eine weitere Expansion des Schulcampus zu schaffen. Im Lauerbäumle gebe es einen Platzhalter für eine zweite Sportstätte, sagt Jan Trost.

Stand jetzt ist das aber kein Thema. „Wir wollen keine Erweiterung des FSG“, betont der Bürgermeister. Der Gemeinderat habe verfügt, dass das Friedrich-Schiller-Gymnasium im Durchschnitt maximal elfzügig sein dürfe.