Über den Sommer hinweg werden jetzt Bodenproben gezogen. Foto: Werner Kuhnle

Eine Bodenprobe beim Energie- und Technologiepark soll klären, ob Altlasten in der Erde schlummern.

Marbach - Fast monatlich fragen Unternehmen bei der Schillerstadt nach, ob sie sich in Marbach niederlassen können. Und einige, die schon da sind, klopfen an, weil sie Erweiterungsbedarf haben. Zum Beispiel die Firma Leopold, wie der Bürgermeister Jan Trost berichtet. Allerdings müssen er und seine Mitarbeiter sowohl die einen als auch die anderen immer wieder aufs Neue enttäuschen. Denn die Kommune habe keinerlei Gewerbebauplätze mehr in eigener Hand, sagt der Rathauschef. Doch das muss nicht so bleiben. Hinter den Kulissen loten die Verantwortlichen aus, ob sich im Energie- und Technologiepark weitere Flächen für Unternehmen erschließen lassen.

Das Potenzial ist dort nicht ohne. Um gut sechs Hektar könnte man theoretisch die Grenzen des Areals noch in Richtung Ludwigsburg verschieben, sagt Jan Trost. Es gibt allerdings einen Haken: Auf dem Gelände habe sich früher eine Deponie befunden, erklärt der Bürgermeister (wir berichteten). Es könnte also sein, dass im Boden unliebsame Altlasten schlummern, die man nur für teures Geld beseitigen lassen müsste. „Wer werden deshalb nun über die Sommerzeit Bodenproben ziehen“, kündigt der Rathauschef an. „Wir haben das von Stadtseite veranlasst, um zu sehen, was im Boden drin ist.“ Schließlich wolle man nicht die Grundstücke erwerben, um später festzustellen, dass die Flächen gar nicht entwickelbar sind.

Sollten die Analysen indes ergeben, dass sich im Grund keine Schadstoffe befinden oder der Entsorgungsaufwand nicht allzu groß ist, will die Kommune die Planungen forcieren. „Dann würden wir dem Gemeinderat natürlich vorschlagen, das Gebiet weiter voranzutreiben“, betont Jan Trost. Ohne neue Gewerbeflächen, das macht der Rathauschef deutlich, drohe die Stadt in einen Teufelskreis zu geraten. Dann wanderten früher oder später Firmen ab, Steuereinnahmen brächen weg, Arbeitsplätze würden fehlen. „Das würde ganz einfach den Haushalt belasten“, fasst Jan Trost das Dilemma zusammen.