Wer eine Sechs gewürfelt hat, durfte ein Geschenk auspacken. Foto: Stephanie Nagel

Schülerinnen des Friedrich-Schiller-Gymnasiums haben einen Weihnachtssporttag für Grundschüler organisiert.

Marbach - Wie gestaltet man ein Projekt mit sportsoziologischem Hintergrund? Und wie kann man Kinder, Weihnachten und Sport in einer Veranstaltung zusammenbringen? Mit dieser Aufgabe haben sich vier Schülerinnen des Friedrich-Schiller-Gymnasiums – Julia Wendel, Antonia Wuerich, Maja Schugt und Carla Berger – im Rahmen des Seminarkurses Sportsoziologie auseinandergesetzt. Seit den Herbstferien liefen die Vorbereitungen, damit am Samstag für über 50 Zweitklässler der Marbacher Grundschule ein „Weihnachtssporttag“ in der Karl-Nusser-Halle stattfinden konnte.

Nach einem kleinen Aufwärmspiel wurden die Kinder von Karolin Kessler begrüßt. Sie studiert Grundschullehramt und hat die Schülerinnen bei der Organisation des Sporttags unterstützt. Nachdem sie die Kinder in Gruppen eingeteilt hatte, gingen die Schülerinnen mit ihnen die Stationen ab und erklärten auf anschauliche Weise, was es beim Sackhüpfen oder beim Geräteparcours mit Rutsche und Trampolin zu beachten galt.

In der ganzen Halle waren insgesamt neun Stationen verteilt, von denen viele Sport und Weihnachten miteinander verbanden. So mussten Geschenke so schnell wie möglich von einer Kiste in eine andere befördert oder Weihnachtsdüfte erraten und den entsprechenden Kärtchen zugeordnet werden. Auch für das Weihnachtsbaumschmücken und Geschenkeauspacken am Heiligabend konnten die Kinder schon mal üben, indem sie so hoch wie möglich sprangen und eine Tafel Schokolade von Papier befreiten.

Zwischendrin war auch eine Station für eine Pause vorgesehen, während der sich die Kinder auf einer Weichbodenmatte ausruhen oder ihren Eltern bei Kaffee und Kuchen von den bisherigen Erlebnissen erzählen konnten. Viele Eltern hatten für den Tag Kuchen gespendet. Der Erlös des Verkaufs wird dem Projekt „Ein Stückchen Himmel“ und somit Favela-Kindern in Brasilien zugutekommen. Nachdem alle Stationen durchlaufen waren, wurden die Kinder der Gewinnergruppe zu „Oberwichteln“ gekürt.

Der Seminarkurs Sportsoziologie wird in diesem Schuljahr erstmals angeboten. Die Schüler setzen sich darin mit verschiedenen Aspekten wie Doping oder Sport und Integration auseinander und müssen im Verlauf der Kursstufe ein Projekt durchführen, einen Vortrag halten und eine Hausarbeit verfassen. Alles zusammen zählt dann als mündliche Abiturprüfung. Vor allem in der Hausarbeit sieht Sportlehrer Dirk Schneider eine sinnvolle Vorbereitung auf das spätere Studium.

Für die Elftklässlerinnen des Friedrich-Schiller-Gymnasiums war das Projekt mit viel Arbeit verbunden. „Man unterschätzt es, wie viel Zeit man für die Organisation von Kleinigkeiten wie einem Mikrofon braucht, die man sonst für selbstverständlich hält“, so Carla Berger.

Dennoch waren sie mit Begeisterung dabei. „Das ist ein Fach, das man aus Spaß macht, nicht weil man muss“, erklärte Antonia Wuerich und freute sich, dass viel mehr Kinder als erwartet teilgenommen haben. Außerdem hoben die beiden die vielen Helfer hervor, ohne die die Umsetzung des Projekts nicht möglich gewesen wäre.